I watch the stars as they fall from the sky. I held a fallen star and it wept for me, dying. I feel the fallen stars encircle me now, as they cry.
Als wir gegen 18 Uhr in Köln-Mühlheim aus der Bahn stiegen, strömten schon die schwarz gekleideten Massen in Richtung Palladium. In dieser nach der Köln-Arena wohl größten Lokalität für Konzerte in der Stadt, werden heute Abend AFI ihre letzte von drei Deutschland-Shows spielen. Das aktuelle Werk Decemberunderground ist nicht nur von Null auf Eins der amerikanischen Album-Charts gegangen, sondern hat sich auch in Deutschland enorm gut verkauft. Zudem sorgen MTV-Awards und weitere Auszeichnungen für einen stetigen wachsenden Bekanntheitsgrad der Band. Letztes Mal noch im Prime Club, nun also im Palladium.
Dort nahmen wir mittlerweile schon ein paar Kölsch zu uns und erlebten nebenbei Dispute. Die machen, naja… Screamo und hatten es etwas schwer, weil sich die Massen großteils noch im Foyer aufhielten. Etwas unpassend besetzt erschien im Vorfeld auch der Support mit The Explosion. Doch deren melodischer Rock’n’Roll versetzte die Kids vorne sofort so in Rage, dass man glauben mochte Davey Havok persönlich habe kopfnickend am Bühnenrand gestanden. Tat er allerdings nicht und deswegen muss ich mir erlauben zu fragen, ob AFI-Fans möglicherweise einfach bedenkenlos alles abfeiern, was ihnen vorgesetzt wird? Ist auch egal. The Explosion waren gut, rockten ordentlich und hinterließen eine aufgeheizte Halle. Auftrag ausgeführt.
Nach kurzer Umbaupause war das Palladium dann um kurz vor zehn bestens gefüllt und als Davey Havok alleine zu den Klängen von Prelude 12/21 die Bühne betrat, kannte die Hysterie in den ersten Reihen keine Grenzen. Gekreische wie bei einer Boygroup ertönte auch als mit Hunter, Jade und Adam die übrigen Mitglieder von AFI ihre Plätze einnahmen, um danach mit Girls Not Grey das Feuer zu entfachen. Trotzdem entstand von der ersten Sekunde an Gänsehautatmosphäre. Mein Gott sind die gut. Der Sound war exzellent, die Effekte wurden dezent eingearbeitet und das Ganze wirkte einfach wunderbar druckvoll. In erster Linie wurden die Songs der letzten beiden Platten abgefeiert und nur ganz selten verirrte sich mal ein Lied wie Total Immortal ins Set. Sehr schade, wenn man bedenkt, dass die Band insgesamt mittlerweile sieben Alben veröffentlicht hat. Nichtsdestotrotz war es eine unheimlich mitreißende Show. In erster Linie jedoch professionell. Der Bühnenaufbau war komplett in weiß gehalten, selbst die Roadies steckten in weißen Ganzkörperkondomen und auch die Musiker trugen enge weiße Kleidung. Hinzu kam eine gigantische Lightshow, durch welche die die Bühne hauptsächlich in rosa und hellblaues Licht getaucht wurde. Hunter und Jade tauschten ständig die Plätze und wirbelten immer wieder um Davey Havok herum, der die Show zu einer einzigen Selbstinszenierung nutzte. Er tanzte über die Bühne, sprang ins Publikum und verausgabte sich so, dass sein grüner Glitzer-Lidschatten zum Ende hin etwas verlief. Die MTV-Kids waren begeistert, jubelten verzückt, schrieen und kniffen mich in den Rücken (!!) um ihren Davey besser sehen zu können. Dieser bedankte sich mit einem charmanten “fan-fucking-tastic“. Schon klar, dass sich einige alte AFI-Fans da angewidert abgewendet haben und auch ich muss sagen, dass ich über weite Strecken der Show etwas genervt war. Trotzdem blieben dann immer wieder die Hits wie Silver And Cold oder das großartige Death Of Seasons, welche das Konzert zu einem Genuss werden ließen. Nach knappen sechzig Minuten, die wie im Flug zu vergehen schienen, verschwanden sie von der Bühne, um jedoch noch einmal für eine Zugabe zurückzukommen. Das wunderbare God Called In Sick Today und die Single Miss Murder beschlossen einen Abend, der in jeglicher Hinsicht mit gemischten Gefühlen endete.
Prelude 12/21 Girl's Not Grey Leaving Song Pt.2 Summer Shudder Kill Caustic Days Of The Phoenix Endlessly She Said Bleed Black Silver And Cold Dancing Through Sunday This Time Imperfect Death Of Season Total Immortal Love Like Winter --------------- God Called In Sick Today Miss Murder