THE DEATH OF ANNA KARINA / ARGIES / J*A*N* feat. UdSSR
Sonntag, 10. August im Alten Kino, Retz circa 150 Leute
Internationale Wochen im Alten Kino, Retz. Eine Band aus Italien, eine aus Argentinien und eine aussem Ö-Land. Die Stimmung ist gut, schließlich legt heute zum ersten Mal im AK jemand auf (moi) und das trotz des Faktums das am nächsten Morgen ein regulärer Arbeitstag ist. Aber naja, J*A*N* feat. UdSSR haben dann ein ziemliches Heimspiel, wie praktisch jede Band aus dem Masturbation-Umfeld es in Retz zwangsläufig nun mal hat und zahlreiche Skanker demonstrieren ihre Verbundenheit gegenüber der Band, die ihr Set zweimal unterbricht, einmal um zu verbreiten, wie Polizei und Feuerwehr verhindern wollten, dass das Event stattfindet und ein zweites Mal, um auf verhaftete Demonstranten beim letzten G7-Gipfel aufmerksam zu machen und sogar mit einem Spendenglas durchzugehen. Aber achja, da war ja auch Musik: Die Band ist in Topform und das Publikum honoriert das, soweit halt möglich: es soll ja noch viel kommen. Die Argies aus Argentinien boten dann einen guten Querschnitt über ihre drei Alben (die neue Platte leider ausgeklammert, da sie erst während die Tour lief fertig gestellt wurde), doch das Publikum war eher reserviert, mit Ausnahme von ein paar Leuten, die sich sporadisch zu einem Pit bildeten und als dann Local Hero Friedhelm Funkel (Name von dem Redakteur geändert) auch noch mit Mullet, David-Hasselhoff-Sonnebrille und Hemd in die Hose gesteckt zum Slow-Pogo aufrief, war das Eis dann doch teilweise gebrochen und man merkte sogar fast, dass das Publikum lebte. Aber, wie gesagt, sicher nicht die Schuld der Band, die ein gutes Argentinia-Punk-Rock-Programm hinlegte. Doch was danach kam, toppte alles. Die Italiener (The Death Of) Anna Karina legten los, als gäbe es weder Morgen noch Gestern, noch vor fünf Sekunden. Eine wahnwitzige Mischung aus Blood-Brothers-Vertracktheit, Song-Of-Zarathustra-Synthies und, gesangstechnisch einem Wechsel aus Nu-School-Schreien und melodischen Parts, die an Poison The Well erinnern. Die Band spielt sich die Seele aus dem Leib und wahrscheinlich waren viele da sehr interessiert. Aber wer würde sich da schon freiwillig nach vorne trauen, wenn zwei mit der Band mitgereiste Die-Hard-Fans der Band und ein ausgehungerter Hardcore-Süchtler (moi) vor der Bühne herumspringen, als gäbe es weder Morgen, noch Gestern, noch irgendwas. OK, für zwei, drei Lieder schneite doch die Wullersdorfer Runde in den Pit, doch anscheinend wurden sie recht schnell müde... Die Band pfeift auch gleich von Anfang an auf "Rockstar-Bullshit" und stellt sich (mit Ausnahme von Drummer Adri) auch nciht auf die Bühne, sondern davor. Die redlich erkämpfte Zugabe bestreitet die Band dann zusammen mit einem der beiden mitegersiten Fans an den Vocals und ihr geschätzter Redakteur lief noch über das ganze Gelände, um sich von Leuten Geld für CD und Shirt zu leihen (interessanterweise bekam er das Geld genau von Herrn Funkel (Name, wie gesagt, vom Redakteur geändert)). Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass hier wohl jeder auf seine Kosten kam: die Skanker, die Pogofraktion und die (spärlichen) Hardcoreler. Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut! Und Grüße an die Wullersdorfer Runde! Wir sehen uns bei AFI!
der erste name, denn ich hinschrieb war übrigens ian mackaye ;) aber ich dachte dann in dem alkoholisierten zustand in dem herr funkel (name vom redaktuer geändert) war, hätte der name von herrn mackaye nicht mehr gepasst.