Slipknot + American Head Charge 25.1.2002 Arena Berlin-Treptow ca. 3000 Besucher
Habe mich tierisch lange auf den Slipknot-Gig am 25.01.02 in der Arena in Berlin-Germany gefreut, wie ungefähr 3000 andere Fans der neun Chaosmetaller. Leider waren die Karten mit 38,50€ ein bißchen zu teuer und damit ein wenig über der Schmerzgrenze mehrerer anderer Fans, die die Arena nicht nur zum Beben sondern zum Auseinanderbrechen gebracht hätten.
Jedenfalls wurde die Menge von der siebenköpfigen Band American Head Charge aus Minneapolis bestens auf das folgende Gewitter Slipknots vorbereitet. Mit ihrer neuen Platte "The War of Art" begeisterten sie das Publikum. Zwischen den Songs skandierten die Fans jedoch mehrfach "Slipknot,Slipknot...", da alle dem Auftritt entgegenfieberten und viele der Gekommenen die Band schon beim Rock am Ring bzw. Rock im Park-Festival erwartet hatten, wo die Neun aber spurlos verschwunden waren.
Von der ersten Sekunde an war die 80minütige Show gekennzeichnet durch ein kompromissloses Durchprügeln der neun Unberechenbaren, nicht unbedingt froh gestimmten Charaktere, die den Gewaltakt durch People=Shit einläuteten. Sie glänzten durch das komplette Arsenal an markerschütternden Schreien, eingehämmerten Drumparts, sägenden Gitarrenriffs, abstrusen Scratchparts und dem minimalen Quentchen Melodie. Es war eine gute Mischung an Songs aus dem alten und dem "Iowa"-album, welche aber noch brutaler, unbändiger, brachialer und teilweise kranker als erwartet am 27 August letzten Jahres erschienen ist. Die extravagante, an Power kaum zu übertreffende Performance von Slipknot`s #1 Joey, von auf den Punkt gespielten Drummings, wurde noch übertroffen als sich eine kreisrunde Plattform hydraulisch in die Höhe fuhr, auf der sein Schlagzeug befestigt war. Als diese Plattform sich im 90gradigen Winkel nach vorne neigte (diese kreisrunde Form füllte genau den Mittelkreis des Pentagramms aus,welches durch Scheinwerfer an die Wand geworfen wurde) und Joey befestigt mit Riemen weiterspielte, war die tobende Menge fast am überkochen. Das Szenario, als sich die Plattform noch anfing zu drehen, war der endgültige Höhepunkt erreicht. Joey, der sich selbst als "das Zement der Band, welches alle Komponenten mit seinen Drums zusammenhält" bezeichnet, war eine super Extraeinlage gelungen. Jedenfalls war der zweite Gig von Slipknot in Berlin ein ziemlich gelungener Auftritt und es bleibt zu hoffen, dass er nicht wie von Shawn Graham ( Slipknot´s Frontman) angekündigt, der letzte Besuch der Neun in Berlin gewessen ist.