Als die Hundred Reasons die Bühne enterten, war das kleine Underground noch nicht so recht gefüllt, aber das änderte sich : Die vor Energie nur so strotzende Emocore-Mixtur (und das Core verdient hier auch seinen Namen) lockte nach und nach mehr Interessierte an. Eine vom ersten Moment an gut rockende, tight aufspielende Band, die flexiblerweise 3 Vokalisten verwendet, die sich gegenseitig gut ergänzten und wie zum Beispiel bei 'Falter' tolle Harmonien darboten. Auch wenn der Hauptsänger der Zwillingsbruder von Incubus´ Mike Einziger sein könnte, sein Organ ähnelt eher dem des Ex-At The Drive-In Frontmanns Cedric Bixler, wie überhaupt die Hundred Reasons ähnlich wie At The Drive-In eine sehr kraftvolle Show zeigten, in der es keine Schwachpunkte gab. Nach einer halben Stunde hinterließen die Hundred Reasons das überzeugte Publikum. Man kann sehr gespannt sein, wenn das Debütalbum der Hundred Reasons am 20. Mai hierzulande erscheint, nach diesem Auftritt bin ich mir sicher, dass wir noch von den Jungs hören werden. Nachdem die Hundred Reasons die Messlatte überraschenderweise sehr hoch gesetzt hatten, und nach einer recht langen Wartezeit, in der sich das komplett ausverkaufte Underground bis auf den letzten Platz gefüllt hatte, kam zunächst nur Rival Schools-Gitarrist Ian Love auf die Bühne und stimmte ein psychedelisches Intro an, seine Bandkollegen betraten dann nach und nach ebenfalls die Stage. Anfangs gab es leichte Mikroprobleme bei Walter Schreifels, worunter die ersten Songs etwas zu leiden hatten, nach 3 oder 4 Songs wurde das Problem jedoch weitestgehend behoben. Im Vergleich zur LP variierte Schreifels seinen Gesang und sang höher, aber noch immer mit ordentlich Rotz. Zeitweise erinnerte Schreifels vom positiven Ausdruck her gar an seinen Split-EP-Partner Jonah Matranga (Ex-Far, New End Original). Gestartet wurde mit dem straighten Rocker 'The Switch', der den ersten Teil des Abends einleitete, in dem ein Großteil des United By Fate-Albums gespielt wurde. Die besten Reaktionen heimsten wohl 'Good Things' & 'Undercovers On' ein. Danach wurden auch 4 oder 5 nicht vom 'United By Fate'-Album stammende Stücke gespielt, die jedoch auch gut aufgenommen wurden. Der vorläufige Endpunkt nach gut 40 Minuten der Show war die Single 'Used For Glue', bei der das Publikum auch endlich richtig gut mitpogte (Single-Time halt, ). Nur am Rande : Die Garderobe ist eine sehr nützliche Einrichtung, denn mit einem Rucksack zu pogen, kann schon ein seltsam bizarres Erlebnis sein... Auf den tosenden Applaus des Publikums ließ eine Zugabe nicht lange auf sich warten und gerade hier offenbarte sich die psychedelische Seite von Rival Schools, hauptsächlich ausgehend von Gitarrist Ian Love, der sehr viel mit Effekten arbeitete und seiner Gitarre coole Effekte entlockte. Überhaupt war es überraschend, dass Rival Schools in ihrer Live-Show viele psychedelische Elemente integrierten, ist das doch auf dem 'United By Fate'-Album überhaupt nicht der Fall. Nach weiteren 25 Minuten guter Live-Unterhaltung verließen Rival Schools wieder die Bühne - nur, um 2 Minuten später die Bühne zum dritten Mal zum entern. Wahre Spielfreude. Die dritte Sektion dürfte nochmal gut 15 Minuten lang gewesen sein, so dass man insgesamt das Vergnügen hatte, mehr als 80 Minuten lang Rival Schools pur zu sehen. Schreifels & Co hinterließen jedenfalls fast ausschließlich glückliche Gesichter, die einen tollen, stimmungsvollen Abend erlebten - und das nicht zuletzt auch wegen 2 ( ! )coolen Livebands.
Zwei Tage vor der Show in Köln spielen Rival Schools und Hundred Reasons vor rund 650 Leuten im gut gefüllten aber nicht ausverkauften SO36. Auch mich konnten Hunderd Reasons, von denen ich zuvor noch rein garnichts gehört hatte, durchaus überzeugen. Ich würde fast sagen, dass mir ihre Show sogar besser als die von Rival Schools gefallen hat. Sie haben musikalische Vielfalt bewiesen, während sie überwiegend deutlich mehr Core als Emo waren, allerdings boten sie euch einen richtig schönen Emo-Song, der eher zum Ausruhen diente. Zugegeben... Von Rival Schools kannte ich bis zu diesem Abend nur "Used For Glue", der mir am diesen Abend wie ihr härtester Song vorkam. Technische Probleme gab es in Berlin (zumindest bei der eigentlichen Show) keine. Auch in Berlin gab es zwei Zugaben, nach denen auch hier alle glücklich und zufrieden nach hause gingen.
Der 15.03.02 war ein stressiger Tag, den ich mit einer Klausur beginnen musste, dafür aber mit einem guten Konzert beenden durfte. Die Rival Schools aus New York nämlich gaben im Kölner Underground ein Konzert, dass wie Balsam für die Seele wirkte. Denn nicht Abreagieren durch brutalstmögliches Pogen, sondern Schweben durch psychedelische Gitarrenklänge waren angesagt. Aber eins nach dem Anderen: Ich und meine Kollegen Patrick und Claudia hatten erst mal Probleme ins Underground zu kommen, weil alles ausverkauft war. Es scheint, als ob die Band wohl schon mehr als ein Geheimtip geworden ist. Nachdem wir dann doch noch Karten bekommen hatten, ging es auch schon los und die Vorgruppe 'Hundred Reasons' begann, uns einzuheizen. Ich staunte nicht schlecht, nicht nur weil der Sänger genauso wie Incubus-Gitarrist Mike Einziger aussah, sondern weil diese Band rockte, was das Zeug hielt. Wir wachten also alle auf, um nach einer halben Stunde nun die Rival Schools zu sehen und unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Die Band spielte viel psychedelischer als ich es noch von ihrer Platte 'United by Fate' in Erinnerung hatte. Viele Gitarreneffekte wurden eingesetzt, lange Soli umgaben unser Gehör und ein Schlagzeuger, der wie ein Berserker spielte, brachte uns wieder zurück in die Realität. Der Sänger Walter sorgte mit seiner Ausstrahlung dafür, dass auch keinem irgendwie langweilig wurde. Das, was die Band uns durch ihre Musik an Spaß vermittelte, gab das Publikum durch begeisterten Beifall wieder zurück, auch wenn man sich teilweise zurückhielt, da man ja noch nicht jeden Song kannte. Auf jeden Fall war es ein gelungenes Konzert, was die drei Zugaben schließlich bewiesen. Jeder, der die Möglichkeit haben sollte, diese Band live zu erleben, sollte sie wahrnehmen, auch um nur mal zu überprüfen, ob es stimmt, was ich hier schreibe und weil es halt ein Erlebnis ist !