Good Riddance, Death By Stereo, Adjugdement Musikzentrum Hannover (wie immer volles Haus) 26. September 2001
Um 21.00 begann der musikalische Abend mit Adjugdement, Hardcore von feinster Qualität aus Hannover. Die fünf Jungs verstanden es ziemlich gut, das schon recht gut gefüllte Musikzentrum auf Touren zu bringen. Schön laut und energiegeladen, wie man es von Hardcore erwartet. Gepogt wurde noch nicht so wirklich, aber das ist ja bei der ersten Vorband eines Konzerts selten der Fall. Adjugdement sind übrigens auch neben vielen anderen lokalen Bands am 5. und 6.10 bei „Hannover rockt“ (www.hannover-rockt.de) zu sehen, sehr empfehlenswert. Etwa eine Stunde später betraten „Death by Stereo“ die Bühne. Was soll ich sagen, da ging richtig der Punk ab! Stage-Diving, Circle-Pit und jede Menge Pogo-Action. Schnelle Gitarrenläufe, die jeden Metaller blaß werden lassen, eine super-klangvolle Gesangsstimme und Rock’n’Roll-Lifestyle, der Sänger von DBS spuckte nämlich jemanden in der ersten Reihe an. Aus Versehen allerdings. Er hat sich auch entschuldigt. Und ins Publikum hat er sich auch gewagt. Wenn dann noch ein ganzer Konzertsaal wie aus einer Kehle „Keep on, keep on, keepin on, don’t let’em get you down, no I won’t beg down, any more“ intoniert, weiß man, warum man lebt! Die Hardcorer aus Kalifornien sind zwar dieser Tage mit GR zum ersten Mal in Europa, aber wenn es ihnen überall so gut gefällt wie offensichtlich in Hannover, sind sie sicher nicht zum letzten Mal hier gewesen! Fünf vor elf war es dann soweit, Good Riddance legten los. Und gleich wurde kräftig gerockt. Alte Songs, neue Songs, melodische Stücke, aggressive Stücke, alles dabei! Die Stagediver mussten schon fast Schlange stehen, wer schon mal im Musikzentrum war, weiß, wie klein die Bühne dort ist... Wenn allerdings so ziemlich alle Leute vor der Bühne ordentlich in Bewegung sind, geht schon mal der eine oder andere Diver zu Boden. Berufsrisiko. Auch wenn GR jeden Abend mit ziemlich unveränderter Setlist auftreten, schienen sie keineswegs gelangweilt. Es macht sicherlich auch immer wieder Spaß, wenn eine ganze Halle voll jugendlicher Punkrocker zu beispielsweise „Mother Superior“ total abgehen und beinahe jeder Anwesende die Texte auswendig kennt. Das schon nach einer Dreiviertelsstunde Schluß sein sollte, konnte so recht niemand akzeptieren, und so gab es auch noch vier Zugaben, eine davon „Row, row, row your boat“. Die letztendlich zustande gekommenen 55 Minuten fand ich zwar immer noch kurz, aber nicht zu kurz. Für mehr hätte meine Kondition wohl auch nicht mehr gereicht, ich denke, vielen wird es genauso gegangen sein. Wer also noch die Chance hat, einen Europa-Auftritt von GR mitzunehmen, sollte das tun, denn sowohl Good Riddance als auch Death By Stereo wären alleine schon 20,- wert!
In Berlin sorgten zusätzlich die Lokalhelden Ransom für Stimmung, insgesamt fand ich die Show von DBS sogar ein wenig besser als die von GR. Cool war auch, dass beide Bands nur wenige Tage später auf der POR-Tour auftauchten...
-------------- Is there something wrong with these songs? Maybe there's something wrong with the audience - Manipulation in rock music.
Und in Wien waren noch zusätzlich Red Lights Flash aus Graz am Start, die nun bei Household Name Records aus London (Label von Capdown) unter Vertrag sind. Das lange Touren mit den Satanic Surfers oder Good Riddance scheint sich auszuzahlen.
Hier war auch die Halle voll und einiges los und ich denke, Death By Stereo haben noch eine große Zukunft vor sich. Nach der Live-Show die sie hier geboten haben, bin ich davon überzeugt. Good Riddance haben mir ein wenig zu routiniert gewirkt, haben aber trotzdem Spaß gemacht. Ein schöner, wenn auch nicht grandioser Abend.