Vorweg muss ich sagen, dass dieser Konzertbericht nur für Leute gedacht sein kann, die schon was von der Band gehört haben, denn es fällt mir verdammt schwer die Musik von dieser Band in Worte zu fassen. Nur wenige Bands berühren mich so intensiv wie Aereogramme. Klar war aber schon vor dem Konzert, dass es den Auftritt auf dem Forestglade 2003 toppen wird, weil ein Festival um 15:00 ist kein angemessener Rahmen für eine so großartige Band.
Das gestrige Konzert war auf der Flex- Homepage um 20:30 angekündigt. Obwohl es so früh war, waren um 20:45 schon viele Leute (grob geschätzt 180 Menschen). Ich hab noch kurz mit dem Schlagzeuger geplaudert und dann ging er eh schon nach hinten um sich für das Konzert fertig zu machen. Vom ersten Moment an konnten sie mich in ihren Bann ziehen. Die vier Musiker bieten einen so sympathischen Anblick auf der Bühne. Sie vermitteln den Eindruck, dass ihnen sehr viel an ihrer Musik liegt und sie es richtig genießen sie zu spielen. So herrschte auch eine absolut gemütliche Stimmung. Wenn mal einer der Band bei einem Lied nicht dabei war, setze er sich gemütlich hin, trank Bier und hörte einfach nur zu. Sie spielten kreuz und quer durch ihre Veröffentlichungen. Die ruhigen, schönen und sphärischen Lieder überzeugten durch ihre warme Stimmung. Aber Aereogramme wären nicht Aereogramme, wenn sie nicht auch ihre aggressiven und laute Momente hätten und die waren wirklich. Wenn man das Flex und seine Anlage kennt, weiß man wovon ich rede. Der Bass bebte nur so vor sich hin und man fühlte jeden Schlagzeug-Schlag. Mit viel Watte im Ohr wurde es aber zum wahren Hörgenuß. Während den Liedern wurden Scherze zwischen Publikum und Band ausgetauscht und man merkte so richtig wie sie sich über so viele Besucher gefreut haben. Sie benutzten verschiedene Hilfsmittel, um den Sound auszubauen. Neben einem Keyboard und Laptop, wurde für ein Lied auch ein kleines Schlagzeug aufgebaut, auf dem der Sänger mitgetrommelt hat Ihre Ankündigung, dass sie nach dem 10-minütigem „The Unravelling“ von ihrer aktuellen EP „Seclusion“ aufhören wollen, kam beim Publikum verständlicherweise nicht so gut an. Aber natürlich kam eh alles anders und sie spielten nach einer kleinen Pause noch drei Lieder. So kamen sie auf die stolze Konzertlänge von ungefähr 100 Minuten. Nach dem letzten Lied war der Großteil der Zuschauer sichtlich sehr zufrieden mit dem Konzert und es lag eine sehr angenehme Stimmung in der Luft. Die Musik von Aereogramme berührt die Menschen einfach auf eine ganz besondere Art und Weise. Ich hab mir dann noch die aktuelle EP gekauft, und wir sind noch ein wenig Zeit herumgesessen und haben das Ganze auf uns wirken lassen. Nach cirka 20 Minuten traten wir dann den Heimweg an. An das Konzert werde ich mich sicher noch lange erinnern.
hum ... spielen nächstes wochenende in hannover für 5 euro. für den preis könnte man ja mal hingehen - und wenns mir nicht gefällt, dann ist es auch kein großer verlust.