GO KART RECORDS DO GERMANY TOUR 2005 mit JUPITER JONES, DÜSENJÄGER & THE GO FASTER NUNS
29.März 2005 Hamburg, Hafenklang Ca. 50 Besucher Tickets: 8 Euro
Für faire 8 Euro machte die Go Kart Records Do Germany-Tour auch in Hamburg halt. In der kleinsten mir bekannten regulären Konzertlocation Hamburgs, dem Hafenklang direkt beim Fischmarkt. Es war wenig bis gar nichts los als ich um halb zehn da war und besonders voll werden sollte es auch nicht mehr – bei dem kleinen Hafenklang allerdings nicht so gravierend. Für 8 Euro bei drei Bands macht man das Ganze ja sowieso nicht um Geld zu verdienen... Die erste Band The Go Faster Nuns betraten dann nack (Schlagzeuger), halb nackt (Bassist) und in stylsicherer Montur (Frotnmann) die Bühne. Seit kurzem erst ist die Pnkband bei Go Kart – viele mögen sie wohl noch von ihrer Zeit beim Weserlabel kennen. So nett sie sicher sind und so gut man sich ihren Gig als Vorband ansehen kann, so unspektakulär sind sie unterm Strich. Der extrem englische Punkrock hat alles was er braucht um ganz zu gefallen aber nicht weiter zu interessieren – weshalb die Jungs auch Sachen wie „fast nackt auftreten“ und „durch Megaphone brüllen“ brauchen. Trotzdem: eine sehr talentierte Supportband allemal ;) Nur konkurrieren mit der zweiten Band des heutigen Abends, das können sie nun mal nicht. Das ist aber auch kein Wunder, handelt es sich bei der doch um Jupiter Jones, einer der besten neueren deutschsprachigen im-weitesten-Sinne-Punkrockbands der letzten Zeit. Grandioses von ihrem Album Raum um Raum, der vorhergehenden EP und meinem Gedächtnis nach auch neuem Material gab es zu hören und auch wenn Jupiter Jones in Sachen Liveauftritt nicht so viel Gas geben wie etwa ihre Brüder im Geiste Muff Potter: hier haben wir noch viel vor uns. Musikalisch ein Ohrenweide (Darwinfinken ist so gut!), nicht nur optisch vom Sänger her an die Cable Car-Theory erinnernd und vom Rockfaktor nicht meilwenti von der Hot Water Music entfernt fällt es mir leicht, bei Songs wie dem semi-akustischen eine andere Parallele zu ziehen. Wir sind hier heute schließlich in Hamburg und um in das Hafenklang zu kommen muss man ja ganz tatsächlich bei den Landungsbrücken raus und noch zweihundert Meter. Das ist unpathetischer Pathos wie er nur von Markus Wiesbusch beeinflusst sein kann. Eine hervorragende Band, schon jetzt – was bitte werden die mit nur ein bisschen mehr Jahren der gemeinsamen Erfahrung noch für Songs schreiben können? Die etwas undankbare Aufgabe der letzten Band des Abends übernahmen die von mir sehr geschätzten Düsenjäger. Undankbar deswegen, weil es schon spät war und die letzte Bahn bald fahren würde – und wer hat schon Lust darauf am eisigen Hamburger Elbufer Teile der Nacht zu verbringen? In Anbetracht dessen, dass ich sie sowieso schon öfters Live gesehen habe verzichtete ich diesmal auf den Großteil eines abermals sehr gut beginnenden Auftritts und rannte zu den Landungsbrücken. Wie ein Düsenjäger natürlich. Auf dem Rückweg fiel mir ein Mann auf, der auf dem Geländer einer Brücke über der Elbe stand, mit weit ausgebreiteten Armen, und für einen Moment dachte ich, er würde springen und für noch einen kürzeren, dass der Mann mit dem Mantel dort auf der Brücke ich selbst wäre. Er war aber er und ich glaube, er wollte auch nicht springen, sondern dachte nur, dass er der König der Welt seit. Die Bequemlichkeit – ich wollte den Zug erreichen – vernichtet die Gewissheit...
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
ohja, jupiter jones sind schon toll... die ep fand ich vor 2 jahren noch scheiße, das album finde ich mittlerweile großartig! und ich hätte auch auf düsenjäger verzichtet
also die go faster nuns sind allemal die schlimmste band dieses packages gewesen, das das mal klar ist! düsenjäger ist nun echt nicht soo schlecht, aber jupiter jones wären ja eh nicht zu toppen gewesen...