“Better late than never“ sagt Noel Gallagher zur Begrüßung, in Anspielung auf den verpatzten Abend vor zwei Wochen, an dem vor der Düsseldorfer Philipshalle mehrere tausend Besucher aus ganz Europa erfuhren, dass sein Bruder Liam wegen eines Stimmbandödems nicht singen könne und daher das Konzert von Oasis abgesagt werden müsse. Und nun, nur wenige Tage später, haben sich tatsächlich trotzdem fast alle Ticketbesitzer wieder in Düsseldorf eingefunden, womit das Konzert dann auch mit Ach und Krach noch ausverkauft ist. Die als Support eingesprungenen Everlaunch werden wissen- und willentlich im Foyer der Halle verpasst und dann steht tatsächlich schon recht bald Liam auf der Bühne und singt die ersten Zeilen “I live my life in the city, There's no easy way out“. Die vom Arzt verordnete Zwangspause scheint seiner Stimme sogar so bekommen zu sein, dass er wirklich gut singt, muss man sagen. Und natürlich findet er sich selbst sogar so unglaublich gut, dass er für seine Verhältnisse richtig ins Reden kommt. Da wird das Publikum gelobt, der Techniker zusammengeschissen, “This one is for the chick with the tits“ gesagt und dann auch noch gleich mehrere Tamburine in die Menge geworfen. Aber auch Liam-like behaviour gib es natürlich zur Genüge. Nachwievor unfassbar großartig die Szenen, wenn der Mann minutenlang mit hochgeschlagenem Kragen und Sonnenbrille verächtlich in die Menge blickt, während sich im Hintergrund die Band um Bruder Noel in hohe Rock 'n' Roll-Sphären spielt. Auch Noel bekommt natürlich seine Auftritte, singt das überwältigende The Masterplan und – natürlich – mit dem unglaublichen Chor aus 7.000 Stimmen im Rücken eine herrlich reduzierte Version von Don't Look Back In Anger als erste Zugabe. Vorher durfte auch Liam sein Können bei ruhigeren Nummern unter Beweis stellen. Songbird und vor allem das neue I'm Outta Time sind auch live wirklich wunderschön. Am schönsten ist es bei Oasis-Konzerten jedoch wenn es nach vorne geht und auch das können die mittlerweile etwas in die Jahre gekommen Herren immer noch gewaltig. Cigarettes & Alcohol, Morning Glory und Supersonic kommen beim sich generell etwas zurückhaltenden, aber eben im Schnitt auch schon Ende twentysomething-Publikum jedenfalls immer noch hervorragend an. Und als nach dem großartigen Beatles-Cover I Am The Walrus dann endgültig Schluss ist, fällt es schwer zu glauben, dass schon fast zwei Stunden vorbei sind. I'm outta time eben.
Fuckin' In The Bushes Rock 'n' Roll Star Lyla The Shock Of The Lightning Cigarettes & Alcohol The Meaning Of Soul To Be Where There's Life Waiting For The Rapture The Masterplan Songbird Slide Away Morning Glory Ain't Got Nothin' The Importance Of Being Idle I'm Outta Time Wonderwall Supersonic ---------- Don't Look Back In Anger Falling Down Champagne Supernova I Am The Walrus
die vielleicht am meisten überschätzte band der welt. habe nie verstanden wieso man diese spacken dermaßen verehren kann. ich versuchs bei jedem album wieder, aber das ist doch wirklich höchstens zweite bis dritte wahl.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.