Konzerte auf dem Frankfurter Campus sind dann doch eher eine Seltenheit und so müssen wir den Festsaal der Uni zunächst einmal suchen. Nach etwas längerem Herumirren weist uns dann endlich ein Schild den Weg zu dieser ungewöhnlichen Konzertlokalität. Drinnen gibt es leckere Frühlingsrollen und Pizza für 2 €, Bier für 2,50 € und eine riesige Menschenmenge, deren Altersdurchschnitt bestimmt bei 25 Jahren liegt. Es wird immer seltener, dass ich mich auf Konzerten mit meinen 22 Jahren zu den Jüngsten zähle, aber hier ist das definitiv der Fall.
Warum ich heute Abend hier bin? Ich habe da noch eine Rechnung offen mit Maximo Park! Im Sommer waren sie für mich einer der Hauptgründe zum großartigen Melt-Festival zu fahren. Wegen eines späteren TV-Auftritts wurde ihre Stagetime damals jedoch auf unmögliche 18:20 Uhr vorverlegt, so dass wir uns zu ihrem verregneten Kurzauftritt noch auf der Autobahn im Stau befanden… Außerdem hatten Maximo Park ein paar Wochen vorher mal eben die perfekte Platte für den vergangen Sommer veröffentlicht. Sie hat mich wirklich über Monate begleitet, vom ersten Badesee-Tag bis zum Urlaub in Schottland. Mittlerweile ist zwar der Winter über uns hereingebrochen mit Schneechaos allerorten, aber die CD rotiert immer noch in den Clubs, in der Glotze und in meiner Stereoanlage. Ein guter Grund also jetzt mit guten Freunden, leckerem Bier und ein paar Frühlingsrollen in der Hand in der Frankfurter Uni zu stehen.
Gute 1.000 Leute fasst der Festsaal und ist auch prächtig gefüllt, als endlich die nur schwer zu ertragenden New Pornographers die Halle geräumt haben. Das Licht geht aus und der Reihe nach betreten Maximo Park die geräumige Bühne. Paul Smith ist der letzte und beginnt sofort mit der Zeile „Well, I’ve been waiting, here for hours…“ Ja, ich hab jetzt sogar ein halbes Jahr gewartet, aber nun sind sie ja endlich da. Sogar noch besser als erwartet muss ich sagen. Fast im Wechselspiel mit den Smashhits der “A Certain Trigger“ kommen auch die B-Seiten der Singles und einige gefällige neue Songs zum Zuge. Der Sound ist erstaunlich gut, die Bühnenaction stimmt von Anfang an, doch das Publikum kommt erst nach kurzer Anlaufzeit so richtig in Schwung. Als jedoch schon äußerst früh in der Setlist “The Coast is always changing“ und “Graffiti“ auftauchen springt der Funke über. Vorne wird getanzt, hinten wippen die Anfang30er zufrieden mit dem Kopf und alle scheinen ihren Spaß zu haben. Vor allem aber der Band sieht man die Spielfreude an, und das obwohl sie in diesem, in ihrem Jahr schon eine halbe Ewigkeit auf Tour sind und, wie sie selbst zugeben, am Vorabend Unmengen Alkohol konsumiert haben. Paul Smith tanzt wie ein Derwisch auf der Bühne herum, spricht zwischen den Songs auf Deutsch mit dem Publikum und ist einfach genauso nett und charismatisch wie nur jemand sein kann, der eine solche Hit-Platte aufzunehmen weiß. Wie großartig das Album wirklich ist, fällt mir im Laufe des Abends immer wieder auf. Jedesmal wenn ich denke, dass es doch jetzt, beispielsweise nach “Once, A Glimpse“, einfach nicht mehr besser werden kann, taucht dann mit “Apply Some Pressure“ der nächste Hit auf. Ein sehr schönes Konzert, dass nach einer guten Stunde mit „Going Missing“ einen wunderbaren Abschluss findet.
Danke Maximo Park – Rechnung beglichen, bis nächsten Sommer auf dem Melt!!!
Signal & Sign Fear Of Falling The Coast Is Always Changing ... (New Song) Graffiti I Want You To Leave Postcard Of A Painting I Want You To Stay Limassol Kiss You Better Wasteland (New Song) Isolation All Over The Shop My Life In Reverse Once, A Glimpse Apply Some Pressure The Night I Lost My Head ----------------- Nose Bleeds (New Song) Going Missing
Gute 1.000 Leute fasst der Festsaal und ist auch prächtig gefüllt, als endlich die nur schwer zu ertragenden New Pornographers die Halle geräumt haben.
schönes review, coole band - nur der new pornographers-diss ist doof ;)
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend