Viel los ist ja nicht in Mülheim, einzig und allein der Stadt berühmtester Sohn Helge Schneider hat es zu überregionalem Bekanntheitsgrad gebracht. Zumindest in dieser Hinsicht wollen die Newcomer von Serenity Gray dem guten Helge wohl nacheifern und ihr Promo Demo beweist, dass sie das Zeug dazu haben sollten. Auf dem Tagesmenü steht nämlich publikumsträchtiger NewRock mit Grunge- und Alternative Rock-Elementen oder wie die Band es selbst ausdrückt, "harte Riffs aus dem Nu-Rock-Lager mit großen Melodien des Alternative-Pop". Dass sich mit dieser Mischung heutzutage richtig Kohle scheffeln lässt, haben in jüngerer Vergangenheit "Rock in den Charts"-Phänomene wie Nickelback, 3 Doors Down oder Staind zuhauf bewiesen. Aber zurück zu Serenity Gray: Das eröffnende Lie To Me ist ohne Zweifel der 'Hit' des Demos: Deftige Riffsalven, die den Metal-Hintergrund der Band im Ansatz erahnen lassen, plus einprägsame Melodie und hymnenhafter Refrain ergeben in der Mischung etwas, was man wohl 'gemäßigte Härte' nennen könnte. Mit Evelyn folgt der beste, weil dynamischste und abwechslungsreichste Song des Demos, bevor mit dem abschließenden Sunday Mourning der Vorhang fällt, dem Stück, das wohl am meisten aus dem Rahmen fällt (soweit man das bei einem nur drei Songs umfassenden Demo sagen kann, versteht sich): Die depressive Teenage Angst-Lyrik bildet hier einen Kontrast zur ruhigen, beinahe harmoniesüchtigen Atmosphäre einer Pop-Ballade, bei der Sänger Pitas auch mal seine sanfte Seite zeigen darf. Für die einen ist das ergreifend und (Vorsicht, schreckliches Unwort:) gefühlvoll, für die anderen seicht und belanglos.
Fazit: Vielleicht liegt es an der zwar ordentlichen, im Gegensatz zu etlichen New Rock-Konsorten aber (allein schon aus logistischen Gründen) nicht zu glatt auf Hochglanz polierten Produktion: Serenity Gray wissen durchaus durch solides Handwerk zu überzeugen. So kalkuliert und mutlos das hin und wieder auch wirken mag, Serenity Gray machen ansprechende Rockmusik. Mutig und innovativ sind aber definitiv andere.
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