Massiv und melodisch, so kann man "Solid Rest" in zwei Wörtern zusammenfassen. Der Sound des Albums ist so tief und dicht, dass er an Doom Metal grenzt, besonders auf den ruhigeren, bluesigen Nummern wie 'Please Be Sad' oder 'Mrs. Coma', auf denen zudem die etwas dünne, aber sichere Stimme von Sänger Osa voll zum Tragen kommt. Besonders in der ersten Hälfte des Albums wird diese Mischung allerdings etwas überstrapaziert, da die Refrains zwar eingängig und gut sind, aber pro Lied ca. viel zu oft wiederholt werden. In Verbindung mit dem eher direkten, straighten Aufbau der Songs klingt das stellenweise fast poppig. Immerhin rumpelt es auch dort noch mächtig im Gebälk, das rettet den Auftakt des Albums. Besser machen es die Norweger im späteren Verlauf, wenn die Lieder etwas vielschichtiger und melancholischer werden. Beispiel: 'Mrs. Coma' nimmt sich seine Zeit, walzt den Hörer nicht von vornherein platt und nimmt stattdessen den Umweg durchs Bluesland, bevor es mit einem dieser Refrains doch noch für Plätte sorgt. Irgendwie unscheinbar, und gerade dadurch so schön. Es folgt mit 'Get Up (On The Sidewalk)' eine der wenigen Stellen, an denen ich die ziemlich oft gezogenen Vergleiche zwischen El Caco und den Backyard Babies nachvollziehen kann. Der totale Rock. Allerdings nur ein Ausrutscher, denn danach geht's bis zum letzten Ton des Albums wieder zurück in (angenehmen) Trübsinn. 'Spacestation' ist wirklich ziemlich entrückt, klingt auf eine gute Art und Weise kraftlos. 'Please Be Sad' knüpft nahtlos an, hat aber obendrein wirklich gute Gesangslinien und einen der seltenen und damit umso besseren reinen Instrumentalparts der Platte. 'No Regrets' zieht noch mal ein wenig zum Ende des Albums und bietet feinste tieftönige Riffkost. Zum Abschied sagt das passiv-aggressive, fast nu-metallische 'Suffocate' leise "Verpiss dich und komm nie wieder". Trotz der etwas schwächeren ersten Hälfte des Albums ist das allerdings etwas zu viel verlangt.
Fazit: Alles in allem gute Mischung aus Stoner Rock, Rotzrock und Doom, die mal besser, mal schlechter gelingt. Bei Interesse auf jeden Fall Probehören. Wertung:
Nee, ich kenn's leider nicht. Hab mir allerdings mal I'll Play von der El Caco-Seite gezogen: Von dem Kaliber sind schon ein, zwei Songs auf Solid Rest. Ich weiß nicht, ob auf Viva auch noch der eine oder andere ruhige/depressive Songs drauf ist, aber wenn nicht - auf Solid Rest schon.
Ich würde eh sagen, dass mein Review vielleicht einen Tick zu negativ ausgefallen ist. 7 Punkte hätte man auch geben können, ohne sich einen Zacken aus der Krone zu brechen. Am besten du verlässt dich nicht auf meine Inkompetenz und hörst selber rein. Oder du kaufst die Scheibe blind und, sollte sie dir nicht gefallen, forderst die Kosten von purerock.de. Hauptsache nicht von mir.