Wenn man an Paris und Musik denkt, dann steigen Bilder von französischen Chasonisten, Gainsbourgh-Liebesliedern und von Yann Thiersen untermalte Bilder von Amelies wunderbarer Welt im Kopfe auf, vielleicht auch noch trendige Elektrofeiermusik Marke Ed Banger, wenn man moderner denkt. Das letzte, aber auch wirklich allerletzte Genre an das man bei Musik und Paris denken muss ist wohl lupenreiner Black Metal. Es müssen die Arrondissements mit besonders gotischer Architektur sein, oder freilich die Ghettos im Norden, die Glorior Belli zu ihrer Musik inspiriert haben. Und nicht nur sie, denn meine Wissenslücke wurde mit der Info gefüllt, dass Frankreich eine pulsierende Black Metal Szene haben soll. Pulsierend wie das frisch blutende Schweineherz kurz nach der Durchtrennung des triefenden letzten Lebensfadens. Ja, Manifesting The Raging Beast ist ein wirklich klassisches Black Metal-Album. Viel getan hat sich seitdem ich vor Jahren die alten Burzum- und Mayhem-Platten beiseite gelegen habe offensichtlich nicht, zumindest von diesem Album zu schließen. Der große Pluspunkt hieran ist einzig die Atmosphäre, die genauso ist, wie man es sich von einer Genreplatte erwartet. Düster, mit satanisch-nihilistschen Texten und ohne musikalische Schnörkel versehen. Omas kann man damit wohl noch erschrecken, es sei denn sie wohnen in Wacken, alle anderen tun es ab als Comichafte Überzeichnung eines althergebrachten Klischees. Kennt noch einer den Atom & His Package-Song? Nur für die schwitzende und eiternde Menschenmeute, in ihrer eigenen fehlbaren, körperlichen Leidenschaft gefangen wie das Biest, dass die erschuf und wieder zu sich nehmen wird, im fallenden Schwall aus Blut, sündigem Blut aus Elfenbein. Ergo: Einzig und allein für puristische Black Metal-Fans geeignet.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.