Landschaftsbilder im Booklet und lange Songnamen – das kann nur Emo sein. Und richtig, Rydell aus England machen Emo und auch wenn da das Hirn sagt „schon wieder?“ schlägt das Herz im ¾ Takt. Im Vergleich zu vergangenen Veröffentlichungen hat sich im Sound eigentlich so gut wie nichts getan und noch immer ist beschwingter Emo das Maß aller Songs. Songs wie Born Witness erinnern frappierend an That Very Time I Saw (die in England ja auch Labelmates sind) und in Deutschland würde man wohl auch am besten zu Redfield Records passen. Wie der Sound dieser Band sind die Tracks von Rydell zum Teil verdammt poppig im Sinne von eingängige Ohrwürmer produzierend, im Ganzen aber doch noch um einiges verfrickelter und rauer, was wohl nicht zuletzt an der coolen Stimme von Sänger Miles liegt. Das arithmetische Mittel aus den Split-Partnern Hot Water Music und Pale umschreibt Rydell recht gut. An feinstem Melodiearoma fehlt es dem frischgepressten Früchtchen also sicher nicht und wer gar nicht genug bekommen kann von dem süßen Saft kann ohne vorherige Geschmacksprobe auch Hard on the Trail exen. Erwartet keine Geschmacksexplosion, sondern ein nettes Wohlbefinden in der Magengengend. Fazit: Nettes Emoalbum mit netten Songs einer noch netteren Band.
Ich kenn nur das "Try 17" vom HWM Split, - eher mässig, nichts besonderes. Aber Songs die an tvtis erinnern, finde ich klingt gut...gib es irgendwo ne kostenlose MP3?
-------------- Like everybody in the world, I want to be misunderstood. Likable, creepy, underrated, braggart, busy, really good.