Da ist sie mal wieder, die Vorzeigeband Argentiniens, Karamelo Santo. Und wieder haben sie feinen Ska im Gepäck, mal etwas durchsetzter von Reggae/ Dancehall Einflüssen, mal durchsetzter von Punkeinflüssen, oder einfach beides auf einmal. Reggae-Punk, wie klingt das denn bitte? Wer sich diese Frage stellt halt sicherlich ohnehin seit Sublime gepennt, aber trotzdem noch mal für alle Skeptiker: Ja, das geht, auch ganz ohne Kifferetikette und ähnliches. Man höre sich den Song Fruta Amarga an und stimme zu. Wie immer auf Übersee Records ist die Musik natürlich durchsetzt von lateinamerikanischen Einflüssen dass es nur so knackt, und wie immer finde ich das klasse. Die Abwechslung der beiden Sänger zeugt deutlich von ihrer Vielseitigkeit: Während der Lead- Sänger Piro mit eingängiger glatter Stimme auftrumpft und jeden der Skasongs absolut glatt bügelt, sorgt Gitarrist Goy mit seiner Kratzstimme für die ordentlichen Vibes, die auch den letzten Raggahead zu überzeugen wissen. Das wir es hier trotzdem mit Ska und nicht mit tiefschwarzem Reggae zu tun haben, lässt sich sofort heraushören, da Piro gar nicht versucht mit aufgesetztem Slang wie ein zweiter Buju Banton zu klingen, sondern simpel und einfach vor sich her kratzt. Hrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr. Außerdem sollte nicht außen vor bleiben, dass Karamelo Santo auch wenn sie mal Einzug nehmen in sehr heimatliche Klänge, allerdings eher ländlich gesehen, ebenfalls eine gute Figur machen. Beispiel gefällig? Na dann hört mal in Los Cangrejos rein! Fazit: Schöne Mischung aus Ska, Reggae und Punk, und zwar in dieser Reihenfolge.