Stil: Punkrock Label: Geffen Records Release: 04.07.06 Spieldauer: 14 Titel, 45 Minuten Anspieltip: Injection, Under The Knife, Prayer Of The Refugee, Drones, Behind Closed Doors
Es war einmal eine Band, die mit ihrem zweiten Album Revolutions Per Minute großes Aufsehen erregte und innerhalb kürzester Zeit zu einem DER Shootingstars der Punkrockszene wurde. Die Rede ist natürlich von Rise Against. Eben jene weisen nun nach dem gerade mal einen Jahr alten Vorgänger Siren Song Of The Counter Culture ihr neuestes Werk vor. Nachdem von vielen Seiten an SSOTCC bemängelt wurde, dass es zwar ebenfalls ein gutes Album sei, aber eben nicht so gut wie der Vorgänger, haben Rise Against auf die Stimmen ihrer Kritiker gehört und gehen mit diesem Album wieder einen kleinen Schritt in die Richtung der Revolutions Per Minute. Man könnte sagen, dass der Sound von RPM sowie SSOTCC ein wenig gemischt wurde und das beste aus beiden Alben genommen wurde. Dass dieses Album ebenso wie sein Vorgänger auf dem Majorlabel Geffen erscheint hört man ebenso wenig heraus wie, dass dieses Album wie gesagt, gerade einmal ein Jahr nach dem Erscheinen des Vorgängers veröffentlicht wird. Viele Bands haben nicht zuletzt aufgrund ihres Wechsels zum Majorlabel häufig große Teile ihres Sounds einbüßen müssen, um den Verkaufserwartungen des Labels und und den Fans als Buhmänner des Ausverkaufs gerecht zu werden. Doch nicht so Rise Against. Und so ist es auch kein Wunder, dass ihr neues Werk die Tradition der beiden Vorgänger hält und ein Hammeralbum ist, auf welchem sich Hit an Hit reiht. Angefangen beim Opener Chamber The Cartridge prügelt sich dieses Punkrockkunstwerk schnell zum zweiten Titel und ersten Highlight Injection, welches ja schon seit einiger Zeit im Internet anzuhören war. Eigentlich könnte man hier nun jeden einzelnen Titel durchsprechen, den schlechte Songs findet man auf diesem Album nicht. Deswegen sollen hier nur ein paar Beispiele angeführt werden, die besonders hervorstechen. Rise Against verstehen sich hervorragend darin, Elemente aus treibendem Punkrock und Hardcore zu verbinden und dabei trotzdem noch eingängige, fast poppige Refrains mit berührenden, politischen, klischee- und kitschfreien Lyrics zu schreiben, welche in kürzester Zeit sich in die Ohrmuschel gefressen haben. Ein Beispiel hierfür wäre sicherlich ein weiteres Highlight des Albums nämlich Prayer Of The Refugee. Eine wirkliche Neuerung ist vermutlich ansonsten nur The Approaching Curve, welcher im Gegensatz zum üblichen Rise Against Stil Sprechgesang in der Strophe enthält. Dieser ist jedoch auch überzeugend eingesetzt und wirkt nicht störend. Roadside ist ein ruhiges Akkustikstück (mit weiblicher Gesangsbegleitung sowie Geigen- und Klavierbegleitung) welches jedoch ebenfalls voll überzeugen kann. Die restlichen Titel, die da wären: Ready To Fall Bricks Under The Knife Drones Worth Dying For Behind Closed Doors The God Left Undone Survive sind allesamt tolle Songs, die sich vermutlich jedem Punkrocker ins Herz brennen werden und beim nächsten Konzert lauthals mit erhobener Faust mitgebrüllt werden.
Fazit: Rise Against erfüllen alle Erwartungen und beweisen damit, dass sie in ein paar Jahren vermutlich mit den ganz Großen der Szene wie Bad Religion oder NOFX in einem Atemzug genannt werden. Auch wenn ich persönlich die Siren Song Of The Counter Culture für das beste Album der Band halte, und die Band dieses Niveau um Haaresbreite verfehlt ist The Sufferer And The Wittness doch trotzdem ein heißer Anwärter im Rennen auf den Titel des Album des Jahres.
Also ich fand The Unreaveling um einiges besser als RPM, und SSOTCC noch um einiges schlechter. Schad das du das Debüt außen vor gelassen hast. Werde mir das neue trotzdem mal holen.
@Crack: Ich habe die Unravelling nicht erwähnt, weil sie meiner Meinung nach nicht den Sound widerspiegeln den RA mittlerweile spielen. Außerdem fand ich das Album bis auf einen Song bei weitem nicht so gut wie die anderen beiden. Ist halt wieder Geschmackssache.