Schonmal jemand was von GF 93 gehört? Ich nicht; auch wenn die Band laut Wischzettel ein Video bei Viva und MTV laufen hatte und schon seit 1997 existiert. Der Sound hat sich in den Jahren aber stark gewandelt. Als düstere Industrial-Metal-Band gegründet ließ man im Laufe der Jahre Alternative Rock; (Nu-) Metal und natürlich Hardcoreeinflüsse ins Musik-Spektrum mit einfließen. Im Jahre 2004 ist man mit OSR nun mit einem neuen Album an einer Stelle angekommen, die alle jene Einflüsse bündelt und kanalisiert. Im Prinzip spielt man sich durch alle Genres der aggressiven Rockmusik, die im Mainstream verankert sind. Alle Songs fielen in der Rockdisco deiner Nähe nicht stark aus dem Programm; die Innovation ist – betrachtet man einzelne Songs von OSR – sicher nicht die Sache von GF 93. Doch dass tatsächlich beinahe jedes Lied in jeder Rockdisco gespielt werden könnte hat auch qualitative Gründe: alle 13 Tracks sind verflucht ins Ohr gehende; extrem groovende Hits – und das im Prinzip ohne Ausnahme. Da sich der moderne , ein wenig an Billy Talent erinnernde Hardcoresmasher (etwa der Opener Brings Further Signification) neben dem schwülstigen Gothicrock-Beitrag (25 Times Fire Devastates) reiht; da sich Alternative Rock (Deathwishineye), Korn-Nu-Metal (Enter The Cult) und Deftones-Nu-Metal (Heartbeat) die Hand reichen und trotzdem Homogenität vorherrscht ist Abwechslungsreichtum großer Trumpf von OSR. Auch eingängiger Metal- und gar Chaoscore finden einen Platz; auch die Ballade mit Streichergrundlage (Own Style Research) und der Elektro-Remix (Eight Years-RMX) werden integriert, was GF 93 dann ja schon wieder fast zu einer einmaligen Band macht – ähnlich wie again Billy Talent, die zwar nichts tatsächlich eigenes spielen; aber durch die extrem poppige Mischung zu begeistern wissen. Die Produktion ist glasklar, druckvoll und extremst fett (für viele von euch wahrscheinlich schon wieder zu fett) – Converge-Kurt Ballou hat einmal mehr professionelle Arbeit abgeliefert. Das kann man auch einer Band attestieren, die 13 sehr eingängige, auf rockende Art tanzbare Ohrwürmer kreiert. Wie groß die Halbwertszeit sein kann ist sicher sehr unsicher, aber Menschen die auf eingängige Rockmetal-Songs stehen kann dieses Jahr nichts besseres passieren als OSR – ohne Übertreibung. Den Willen zum kommerziellen Erfolg verbergen die Jungs nicht. Im Booklet stört folgender Satz: (Frontmann) “Carlo Belloti exclusively waers Hyerlight clothes”; die Intention wird derweil im Abschlusssong Eight Years überdeutlich: “8-Years...I know it always finds me... waiting for a breakthrough all this time.“ Könnte sein, dass sich das Warten bezahlt machen wird…
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
hey, du hast es echt geschafft, ein 7-pts-review zu schreiben, dass mir ein furchtbares bild von einer platte zeichnet. will diese zwischen-die-stühle-setzer überhaupt nicht kennenlernen, ha. erst mal weg von den blöden abkürzungen, jungs ;-)
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend
klar, ich würd mir die platte auch nich kaufen aber ist recht nett anzuhören zum teil, doch und unsere erklärung für 7 punkte trifft da haargenau. billy talent mochtest du aber doch auch? nicht dass die bands ähnlich klingen würden, aber halt das between-chairs-gedöns und so.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.