Dass eine von vielen als schmerzhafte empfundene Trennung auch wie eine Erlösung wirken kann, zeigen Sparta mit ihrem Debüt-Album „Wiretap Scars“, welches zwar erwartungsgemäß nicht an das letzte, bahnbrechende At The Drive-In-Werk heran kommt, dies aber auch gar nicht krampfhaft versucht sondern lieber in einer eigenen Liga spielt und dort auch eine bemerkenswerte Figur macht.
Wie es schon die erste EP „Austere“ andeutete, blieben Sparta, im Gegensatz zum anderen Ex-At The Drive In-Projekt Mars Volta, auch auf der Full Length eher dem Rock treu und schlagen auch ungefähr in die gleiche Kerbe wie die viel umjubelte Ex-Band, wobei Sparta aber etwas weniger vertrackt und komplex wirken und trotz aller Emo-Core-Spielerein insgesamt etwas direkter zur Sache gehen, sodass „Wiretap Scars“ verhältnismäßig ziemlich eingängig und stellenweise auch ein wenig poppig geworden ist und sich so auch nach nicht allzu vielen Durchgängen im Ohr festsetzt und dort verdammt lange verharrt. Vor allem die erste Single-Auskopplung „Cut Your Ribbon“ kann als ein richtiger Hit bezeichnet werden, aber auch die weiten Stücke, allen voran die rockige „Air“ und „Sans Cosm“ sowie das langsame, gefühlvolle „Collapse“ können gut gefallen und machen Spartas Erstling zu keiner perfekten, aber trotzdem überaus gelungenen Scheibe, an der nicht nur At The Drive-In-Fans sicher ihre Freude haben werden.
Fazit: Starkes Debüt, welches natürlich die Messlatte für die folgenden Werke ziemlich hoch gelegt hat. Bleibt nur zu hoffen, dass die Band diesmal zusammenbleibt und nicht unter dem ganzen Druck zusammenbricht. Denn Sparta könnten vielleicht sogar ihre Vorgänger-Band in den Schatten stellen, das Talent dazu ist vorhanden...
Wertung:
-------------- "You're not drunk if you can lie on the floor without holding on." - Dean Martin
das talent vielleicht, aber die auslegung ist doch eine ganz andere. wie du ja schon sagst: stellenweise sogar poppig an die innovative und ideenreiche klasse von atdi wird man, wenn man sich wiretape scars anhört, niemals heranreichen. vergisst man den vergleich ist es aber trotzdem ein sehr gelungenes album - ich hätte 7 punkte gegeben
an die innovative und ideenreiche klasse von atdi wird man, wenn man sich wiretape scars anhört, niemals heranreichen.
man darf nicht vergessen, dass dies erst ihr debüt (!) ist, bin schon gespannt wie sie sich entwickeln, wenn sie noch ein paar jahre zusammenspielen. also potential ist da glaub ich schon vorhanden...man wird sehen...
-------------- "You're not drunk if you can lie on the floor without holding on." - Dean Martin