THE JELLY JAM - DTO Release: 18.03.2002 Label: InsideOut/SPV Spieldauer: 10 Tracks, 45.09 min. Highlights: I Can´t Help You, No Remedy, Nature´s Girl, Feeling
Jelly, Marmelade also. Kann man ja essen, aber alleine und ohne Beilage schmeckt das weniger. Ob dieses Sinnbild auch auf die Musiker von 'The Jelly Jam' übertragbar ist ? Funktioniert das Dreigespann um King´s X-Gitarrist & Sänger Ty Tabor, Dream-Theater Bassist John Myung und den Ex-Dixie Dregs-Drummer Rod Morgenstein auch außerhalb der Hauptbands oder bleibt da ein schaler Geschmack wie bei Marmelade pur ? Im Grunde genommen sind The Jelly Jam keine wirklich neue Band, vor dem Ausstieg ihres Keyboarders firmierten die Jungs unter den Namen 'Platypus' und veröffentlichten schon zwei Platten, denen allerdings vorgeworfen wurde, dass sie nur für Musiker interessant wären, sprich, es handelte sich mehr oder weniger um technisch sehr interessante, aber songwriterisch irrelevante Platten. Dies kann man über das Debüt vom Jelly Jam nicht sagen. Der eingängige Opener 'I Can´t Help You' zeigt die neue Herangehensweise der Musiker : Lieber einfach und gut. Nummern wie 'No Remedy', 'Nature´s Girl' oder 'Feeling' sind einfach nur schöne, nette Rocksongs, getragen von Tabors klassischen, beatle-esken Harmoniegesängen und rockenden Riffs. Überhaupt scheint Tabor von seinen Vorbildern, den Beatles stark beeinflusst zu sein, liest sich doch die erste Textzeile von 'Under The Tree' so : 'Picture yourself in the shade of a tree'. Wenn das mal keine Erinnerungen an 'Lucy In The Sky With Diamonds' wachruft... Neben eingänigen, straighten Rockern findet sich auf der Platte auch die experimentelle, ausufernde Seite der drei erfahrenen Musiker wieder. Der einfach nur 'The Jelly Jam' betitelte Song ist eben genau das, ein Jam, der eindrucksvoll die Fähigkeiten der beteiligten Musiker zeigt, das abschließende 'Under The Tree' ist ein gelungenes 9 Minuten-Epos. Der ein oder andere Song plätschert etwas dahin, überragend ist 'The Jelly Jam' also zwar nicht, aber allemal ein gutes Rock-Album mit Progressive- und Beatles-Einflüssen. Hört sich interessant an ? Ist es auch.
Fazit: Diese Marmelade schmeckt auch pur. Insbesondere King´s X- und Dream Theater-Fans sollten einen Blick riskieren, aber auch für den nicht vorbelasteten Hörer kann 'The Jelly Jam' eine lohnenswerte Sache darstellen.