Als Millencolins vielseitigstes Album wird Home From Home überall angepriesen und dieser Behauptung kann ich mich nur voll und ganz anschließen. Während man die Songs der ersten drei Alben problemlos untereinander mixen könnte, ohne das irgendeine Albenstruktur verloren ginge, da eben auf Abwechslung nicht besonders viel Wert gelegt wurde, gehen die vier Schweden seit dem letzten Werk Pennybrigde Pioneers neue Wege. Die Melodien, die Hooks und die lockerleichten, nie hochgradig anspruchsvollen Texte waren zwar immer noch da, wobei man jedoch oft einen Gang raus nahm und versuchte, neue musikalische Akzente zu setzten. Eben diesen Weg gehen Millencolin auf dem neuen Album konsequent weiter.
Wer auf eine Rückkehr zum „alten Sound“ gehofft hatte, wird wohl enttäuscht die Platte weglegen, da zwar einige flotte Songs drauf sind, die ansatzweise diesen Sound repräsentieren (Fingers Crossed, Afghan), wobei die Band auf Home From Home jedoch nie an die irre Geschwindigkeit und Hektik der alten Tracks herankommt. Viel mehr orientieren sich Millencolin am letzten Werk und bieten in gewohnter Manier fröhliche, eingängige Pop-Punk-Songs, welche sofort ins Ohr gehen und dort nur schwer wieder herauszubekommen sind. Etwas aus dem Rahmen fallen eigentlich nur der Opener Man Or Mouse, welcher ungewohnt rockig daher kommt aber nach einigem Hören durchaus zu gefallen weiß, und die stark Swing-beeinflusste Nummer Punk Rock Rebel, welche zu meinen absoluten Lieblingstracks des Albums zählt. Den krönenden Abschluss des Werkes bildet jedoch das grandiose „Home From Home, zu welchem Marten von den Bombshell Rocks die zweiten Vocals besteuerte und so ein gelungenes Album würdig enden lässt.
Fazit: Millencolin werden älter und reifer, dabei jedoch auf keinen Fall schlechter und legen mit Home From Home ein unkompliziertes Album vor, das mich nach einigen Durchgängen ziemlich überzeugt hat und so wohl noch eine Weile in meiner Anlage verweilen wird. Gut gemacht!
Wertung: 8/10
-------------- "You're not drunk if you can lie on the floor without holding on." - Dean Martin
Ja stimme dir da voll zu. Sicher eine positive Entwicklung und mir gefällt das Album sehr viel mehr als der Vorgänger. Aber an die Same Old Tunes wird eh nie wieder ein Album rankommen
Millencolin ist eine Band die ich vermutlich immer moegen und sympathisch finden werde, schliesslich sind sie die grossen Vorreiter des Pop-Punks. Trotzdem, "Home from Home" ist meiner Meinung nach eine einzige grosse Enttaueschung. Die Tracks werden immer monotoner und haben kaum noch etwas vom traditionellen "Millencolin Spirit" den wir von Same Old Tunes oder For Monkeys gewohnt sind. Die Songs sind zu popig, lassen kaum noch etwas von den punkigen Einfluessen hoeren die wir von den Schweden gewohnt sind. Ich finde dass "sogar" Pennybridge Pioneers noch um 3 Klassen besser war als dieses Album.
Schade, ich haette mir viel mehr erwartet....ich hoffe es geht bald wieder bergauf! (VIVA spielt MC Tracks zwar auf und ab, dass heisst aber, wie wir alle wissen, nicht dass das ein massstab fuer qualitaet ist)