Stil: Emopop Label:Defiance Records Spieldauer: 11 Tracks, 40.38 min. Release: 6. September 2004 Highlights: Shuffle; Apotheke; Mercy Was Here MP3s: >> Apotheke; >> So Far Gone
Anno 2003 freute man sich ungemein, als die ersten Vorab-EPs von Solea erschienen und man endlich wieder ein Lebenszeichen vom Ex-Texas Is The Reason-Frontmann Garret Klahn und von Sergie Loobkoff, dem Gitarristen der auf unbestimmte Zeit pausierenden Samiam, vernehmen durfte. Lange hat es gedauert, bis es der erste Longplayer der kleinen Allstar-Band in die Läden geschafft hat und um es vorwegzunehmen: Solea erfüllt die hohen Erwartungen, kann es aber mit vergangenen Glanztaten der Protagonisten nicht ganz aufnehmen. Musikalisch klingt die Kooperation aus Samiam-Riffs und TITR-Gesang auf dem Vollstrecken-Debütalbum genau so, wie man sich das vorher vorstellen konnte, der Schwerpunkt liegt jedoch auf Uptempo-Songs a la Samiam. Mit nicht ganz so viel Melancholie wie TITR und nicht ganz so viel ungezügelter Energie wie Samiam spielen sich Solea in 40 Minuten durch elf poppige Stücke, die einem spielend ein Lächeln auf´s Gesicht zaubern können. Ist es die markante Stimme von Klahn, die nostalgische Erinnerungen an die Zeiten weckt, als Emo als Begriff noch nicht totgeredet war? Oder sind es diese zwar simplen, aber einfach nur tollen Gitarrenmelodien, die Loobkoff zuhauf aus dem Ärmel zieht, so dass man ihn, wäre er ein Pokerspieler, sofort des Betruges bezichtigen würde? Fakt ist: Mit dem Opener Apotheke, dem rockigen So Far Gone und den schon von den EPs bekannten Mercy Was Here, Frankie Machine und Shuffle haben Solea mindestens fünf Songs geschaffen, die es mit ihrem vergangenen Schaffen durchaus aufnehmen können. Der Rest ist keinesfalls schlecht, doch an dieses Qualitätslevel reicht kein anderer der übrigen Songs heran. Schade ist in diesem Kontext vor allem auch, dass man das Songwriting des Herrn Klahn nur auf der Abschlussballade The Last Word vernehmen kann, die zudem leider nicht an die ruhigen Glanzlichter der EPs heranreicht. Gerade die typischen, akustisch reduzierten Klahn-Balladen hätten dieses Album noch um einiges abwechslungsreicher gestalten können, doch leider befindet sich weder ein Shotgun Wounds noch ein Almost Gone auf dieser Platte. Suboptimal ist auch die billige Produktion der Platte geraten (siehe Interview), die sich leider in einem etwas breiigen Sound wiederspiegelt.
Fazit: Auch wenn Solea nicht ganz an den bisherigen Output der Beteiligten (inklusive der Solea-EPs) heranreicht, kann man sich über ein mehr als nur solides Emopop-Werk freuen. Das Duo Klahn/Loobkoff ist noch immer dazu im Stande, großartige Songs zu schreiben, wenn auch nicht jeder Song auf dieser Platte ein Volltreffer geworden ist. Ein Song wie Shuffle entschädigt einfach für alles und rettet dir den Tag in jedem Fall. Gut, diese Jungs wieder zu haben.
Wertung:
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend