Bei der Stilangabe hab ich es mir einfach gemacht, wenngleich sich GorillaZ, dieses Kunstprodukt für das sich blur Mastermind Damon Albarn zu großen Teilen verantwortlich (letzten Endes ist es sein Projekt) zeichnet, natürlich nicht so leicht unter Pop archivieren lassen. 2001 auf der Bildfläche erschienen (und das ist bei dieser virtuellen, so eigentlich nur auf dem Zeichenbrett existierenden Band (deren sehr stylishe Ausarbeitung übrigens Jamie Hewlett, dem Schöpfer des weithin bekannten "Tank Girl" zuzuschreiben ist bzw. war) wörtlich gemeint), verkündeten so einige Kritiker sofort, hiermit sei der Sound der kommenden Dekade auf Vinyl festgehalten worden. Eine wilde Mischung aus HipHop, Beat, Alternative und mehr. Nach phänomenalem Erfolg in Europa, in England und auch in den Staaten - dem perfekt durchgestylten Auftritt in Musikvideos und kleinen speziell produzierten Fernsehclips, ebenso aber auch der nun mal einfach guten, schicken und funky Musik zuzuschreiben, folgt nun, vier Jahre später, das Update. Damon Albarn aka 2-D kündigt nun also die kongeniale Zusammenarbeit mit Dan the Automator auf und macht es sich dafür mit DJ of-grey album-fame Danger Mouse im Aufnahmestudio gemütlich. In dieses Rotationsprinzip passen auch die Gastauftritte, inklusive Neneh Cherry, dem London Community Gospel Choir oder De La Soul, wobei besonders letztere mit ihrer Arbeit bei Feel Good Inc, jetzt schon auf dem Musiksender eurer Wahl zu bestaunen, richtig kicken können. Der Sound wirkt ausgeklügelter, slicker; Feel Good Inc und El Mañana zeigen eindrucksvoll, was funky nach Definition dieser Comicsupergroup bedeutet und auch, wie weit Damon Albarn mit seiner Stimme in der Lage ist den Hörer für sich einzunehmen. Aber: auch weniger abwechslungsreich und verspielt klingt das in weiten Teilen - man vergleiche 19-2000 oder auch Rock The House mit dieser neuen nüchternen, manchmal dunkleren Platte und findet doch lediglich Songs die schon sehr nach Hiphop von gestern (November Has Come) und heute (All Alone) klingen. Dafür aber nach guten. Unbedingt erwähnenswert: das grelle Dare, das einem "Disco!" entgegenschreit und in vergangenen Zeiten direkt im Anschluss zu Human League die Meute zum Toben gebracht hätte sowie Fire Coming Out Of The Monkey's Head mit tatsächlich Dennis Hopper himself in einer Sprechrolle. Das gibt wieder eine die nun folgenden Releases umspannende und weiterführende Rahmenhandlung ab, you can tell.
Fazit: Sicher hat es seine Höhepunkte, Gorillaz können souverän punkten, aber irgendwie hätte ich mir vielleicht noch mehr erhofft. Ordentlich und state of the art.
Gorillaz - Demon Days
doch leider habe ich das erste Album noch nicht gehört, deshalb kann ich das auch nicht so beurteilen wie du 