“Their first ful-length gives us a good idea what it’s like being outcasts in a world full of prejudice and intolerance” – Nein, bitte nicht sowas! Also noch eine Band die uns erzählen will. dass sie die ärmsten Schweine sind?! Kehr, wenn man sich so unsympathisch auf einem Cover präsentiert muss man sich nicht wundern, wenn man nicht von allen Seiten Zuspruch bekommt. Eine CD auf dem mir der Bandleader den Mittelfinger ins Gesicht streckt würd ich allein aus Protest nicht kaufen: So, don’t buy, steal this record! Der erste Eindruck ist damit auf jeden Fall erstmal versaut – Posen auf dem billigsten Niveau, meine Herrn, da sollt man sich lieber ne Scheibe von den Hellacopters, Gluecifer etc. abschneiden, die posen wenigstens noch auf erträglichem Level.
Doch will ich mir dieses Werk dann erstmal anhören, vielleicht überzeugen sie ja musikalisch. Mit dieser Hoffnung legte ich „Learnin’ the hard way“ (not to fuck with the spades – so der Gesamttitel) zum ersten Mal ein und mit „Hit’n’run“ legen die 5 Niederländer dann mal gleich los wie ihre schwedischen Vorbilder: Jeans zurechtgerückt, Gürtel straffer geschnallt, Bier ausm Kühlschrank geholt, Luftgitarre frisch abgestaubt und ab geht die wilde Fahrt, doch leider ist sie nach ca. 3 Minuten fürs Erste wieder beendet, es wäre ja auch zu schön gewesen. Zumindest der Ersteindruck ist damit verwischt... Mit angezogener Handbremse rockt es sich dann leider gar nicht mehr so dolle und man rutscht ins untere Genremittelfeld ab. Das Ganze erinnert mich dann doch kräftigst an Gluecifer: Erster Song des Albums die Rockkeule vor dem Herrn, danach aber lieber einen Gang runter, damit beim live spielen der Arm nicht abfällt – Gluecifer bleiben dabei dann aber wenigstens auf höchstem Niveau. Insgesamt wirken WM-Daheimbleiber wie eine Duplikat der Schwedenrocker. Die Qualität der großen Vorbilder wird aber, wie schon angesprochen, nicht ganz erreicht, auch wenn das Album an der ein oder anderen Stelle wieder aufblitzt, bei der Halbzeit beispielsweise reihen sich gleich 3 sehr gute Rocker aneinander, schöner Ansatz zumindest.
Genrefreunde sollten dennoch mal ein Reinhören riskieren. Wenn man sich dann durch das Proll-Cover nicht zu sehr abschrecken lässt und sich entschließt die CD dann doch mit nach Hause zu nehmen, wird man zumindest seine Highspeed-Rock’n’Roll-Sammlung erweitern, wenn auch mit keinem Klassiker.