Wenn Desert Sun sich daran machen, die legitime Nachfolge als Sons Of Kyuss antzutreten, ist das eine in jedem Sinne staubige Angelegenheit. Aber auch eine solide Genre-Platte.
Bei einer Band, die sich Desert Sun nennt, eine stilistische Einordnung vorzunehmen, hieße, Eulen durch Kubikkilometer staubigen Wüstensands nach Athen zu tragen. Lassen wir das also und konstatieren gleich: Innovation oder Understatement sind nicht die Sache dieser Band. Aber was das Quartett aus Fürth auf seinem zweiten Album anpackt, hat, ungeachtet jeglicher Originalitätseinbußen, Hand und Fuß und, naja, Eier.
Desert Sun leben Stoner-Stereotypen aus – man höre nur das pseudo-orientalische Sitar-Intro - und machen keinen Hehl aus ihren Vorbilder, den üblichen Verdächtigen: den Queens, Kyuss, Bloody Sabbath. Dazu hallt stimmlich Ian Astbury-Gedächtnisgesang durch die kahle Wüstenlandschaft. So lange das aber so mächtig Arsch tritt wie auf "Comedown", darf man sich freilich nicht beschweren. Da wäre zum Beispiel der verdammt coole "Canneloni Ride", bei dem mit einer ordentlichen Schippe Punk-Esprit das Gaspedal durchgedrückt wird – ein Brett, bei dem jeder Ton an der richtigen Stelle sitzt. Auch dem geschmeidigen Groove von "You Lose" kann man sich nur schwerlich entziehen.
Allerdings gilt die Devise: Je direkter, desto besser. Die psychedelische Kiffer-Schlagseite steht den Franken weniger gut, ihre Stärken werden in frontalen Rocksongs ausgespielt. Und leider stehen neben den Highlights auch genug abgeschmackte Standards, die über solides Genre-Mittelmaß nicht hinauskommen. Auf Dauer ist "Comedown" zudem so eindimensional und -und tönig wie eine Stunde Bullriding am Stück. Desert Sun beschränken sich ganz klar darauf, als aufrichtige Wüstensöhne mit dicker Hose zu rocken, Staub aufzuwirbeln und melodisch zu singen. Und machten ihre Sache in diesem eng gesteckten Rahmen auch so gut und selbstbewusst, dass Genre-Freunde hier durchaus glücklich werden können.
Wertung:
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend