Patrick Agi-Garcin für purerock.de STATUS QUO - HEAVY TRAFFIC
Ich muss erst mal zugeben, dass ich außer den Hits dieser Combo nicht wirklich wusste, wie diese Band so ist. Was macht man da als Musikkritiker? –Genau, recherchieren. Hab erst mal ´nen mir gut bekannten Plattensammler gefragt und der öffnete dann eine Schublade, welche zwei Meter nach vorne ragte und sage und schreibe 37 Status Quo-Platten beinhaltete. Hmm, schwer da erst mal einen Überblick zu finden? Nö, denn irgendwie machen diese notorischen Jeansträger schon seit über dreißig Jahren diesselbe Rock´n´Roll/Boogie Mucke. Okay, da gibt es schon einpaar Platten, auf denen sie diese Masche mal besser („Rock till you drop“) und mal schlechter (seit „in the army now“ fast alles) machen. Und wie steht es da mit „HeavyTraffic“? - Also, irgendwie in der Mitte von schlecht und recht! Die wieder in der Band partizipierenden Gitarristen Rossi und Parfitt lenken die Boogiekapelle wieder in Richtung “Good old days“, jedoch klingt vieles einfach zu banal und farblos. Nehmen wir einfach mal die Coverversion von Britten und Dore´s „Jam Side Down“: Viel zu brav, kein Elan mehr zum rocken. „Do it again“ könnte sehr gut als eine Single aus den frühen Siebzigern durchgehen. Einfach verstaubt und ausgelaugt. Altherrenrock eben! Einziger Positiveffekt ist, dass so manche euphorische Schlagerattitüden einiger Vorgänger sich doch verflüssigt haben. Und möchte man mal Songs hören, die wieder Licht in die doch düster erscheinende Zukunft dieser Band lässt, dann würde ich vielleicht noch „The Oriental“ oder „I don´t remember“ und bestimmt „Another Day“ angeben, denn dieser Song beweist schließlich, dass Parfitt sich zumindest bemüht, mit seinen spielerischen Beschränkungen etwas Mühe zu geben. „Solid Gold“ ist zwar kein Burner, aber der nette Hammond-Sound macht das Stück doch sympathisch und somit kann ich sagen, dass sich Universal zwar keinen Gefallen damit getan hat, 53:49 sec. lauwarmen Muckefuck auf den Markt zu werfen, aber gerade die zuletzt genannten Songs lassen hoffen, dass sich Status Quo doch wieder aufrappeln und hey, bis zum 439. Album haben sein eigentlich noch Versuche en mass!