Yesses gelobte Mutter Maria und alle Heiligen Menschen dieser Welt! Helft uns, wir brauchen Schutz vor den Doomriders! Los geht die Apokalypse mit Black Thunder, ein superber Auftakt-Song der schon mal klar macht, worum es hier in der nächsten Dreiviertel-Stunde gehen wird: rauer Kickass-Hardrock mit der Energie des Hardcore, gleichzeitig psychedelisch und tanz- und moshbar, mit unzähligen Sing-A-Long-Parts und den coolsten Rockgitarren seit langem. Das klingt dann derb wie die achtziger: Hardcore wie Black Flag und Hardrock wie Thin Lizzy und Motörhead. Dazu ein Stonerrock-Einfluss von den alten Queens Of The Stone Age – mit nichts als Olivieri-Schreiparts - und ihr könnt euch in etwa vorstellen, was hier passiert. Listen Up!!: so muss Rock’N’Roll klingen wenn ich ihn mögen soll. Hardcore-Hardrock mit vereinzelten alten Turbonegro-Gitarrenmelodien. Der Spagat zwischen zäher, lavaartiger Doompsychedelik und Up-Tempo-Killer-Tracks; zwischen einminütigen Black Flaggern und siebenminütigen Thin Lizzyern gelingt so mühelos, hier können keine Neulinge am Werk sein. Und ja, das stimmt auch: mit den Doomriders huldigen einige Kumpels aus dem Bostoner Hardcore-Umfeld ihren Achtziger-Helden; der bekannteste von ihnen ist Bassist Nate von Converge und Old Man Gloom, dessen Bassspiel hier auch zweifelsohne für den coolen Drive sorgt. Viel von der Rauheit kommt von der Produktion. Größtenteils Live eingespielt wurde Black Thunder und hinter den Reglern hat niemand geringeres als Converge-Kurt Ballou Platz genommen. Wenn alle anderen nicht mehr ordentlich rau rocken können, muss man das eben selbst in die Hand nehmen, hat man sich wohl in Boston gedacht, und man kommt ja schließlich nicht umsonst aus einer Szene in der Do It Yourself groß geschrieben wird. Musik zu der man genauso gut bekifft Halbschlafen kann wie höllisch rocken. Black Thunder ist ein unheimlich tolles Doomrock-Album mit Hardcore-Energie unterm Hintern geworden und nicht eine Sekunde langweilig. Super!
-------------- The artist formerly known as Ulrich.