Wie viele halbgare Nu Metal-Alben Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts erschienen sind weiß wohl niemand und um es mit den Worten des Berliner Bürgermeisters zu sagen: „Das ist auch gut so!“. Damals waren Adema einer dieser Bands, die man ohne weiteres in die Ecke „einmal durchhören – Nu Metal – für immer weglegen“ packen konnte und dass der damalige Sänger Marky Halbbruder von Korn-Sänger Jonathan Davies war galt wohl eher als Beweis für Vetternwirtschaftliche Promotion als als Qualitätsmerkmal. Jetzt ist einer neuer Sänger namens Luka mit an Bord, der sich nur Gerüchten zufolge mit den Worten „My name is Luka, i live on the second floor“ bei der Band beworben hat, ansonsten aber durchaus für frischen Wind sorgt; ist sein Gesang doch wesentlich abwechslungsreicher als der von Marky – auf der anderen Seite aber auch glatter, melodiöser und weniger auf Aggressivität ausgelegt als der vom Korn-Bruder, so dass viele alte Fans sicherlich verschreckt werden. Sicher machen Adema im weitesten Sinn noch Nu-Rock-Metal, aber an mir persönlich habe ich beim Hören von Planets festgestellt, dass es heute eine normale Beziehung zu dieser Musikrichtung geben kann: mir gefallen die eingängigen schematischen Songs teilweise ziemlich gut. Barricades In Time zum Beispiel ist ein schöner, sehr melodischer Nu-Rock-Vertreter dessen Gesang an den seichten Stellen an die seichten Stellen von späten Boysetsfire erinnert. An anderer Stelle ist man (gesanglich und musikalisch) näher an Brandon Boyd’s Band, oft natürlich verwandt mit Nickelback und Creed, dann, beim Titelsong Planets etwa, denkt man gar an Maynard Jamens Keenan himself. „Nicht schlecht“ denke ich an vielen Stellen. Dass trotzdem nicht viel hängen bleibt liegt an der klinischen Sauberkeit der Produktion, die manchmal ein sich energisches wiederholendes „Weichspülrock“ in meinem Gehirn freisetzt, dass ich unkontrolliert hervorpressen muss. Zum Beispiel Rise Above, ein Song gewordener Grund, warum Adema keine Gute Band sein kann und ein schlechter Staind-Creed-Incbus-Nickelback-Track für alle im Irak stationierten Helden, die mit Kopfhörern auf die Ohren zu diesem Lied melancholisch Kinder töten. Weichspülrock. Trotzdem nehme ich Adema ihre Musik im Gegensatz zu der der gerade genannten Bands als ehrlich gemeint ab und Planets hat viele echt tolle Stellen (Vikraphone, Enter The Cage, z.T Until Now). Vielleicht haben Adema am Ende halt einfach einmal zuviel das Lehrbuch „Wie schreibe ich einen Modern-Rock-Song“ gelesen. Www-eich-sspülrock. Hör auf Gehirn, so schlecht sind Adema gar nicht!
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
patrick: mainstreamrock - was incubus zuletzt gemacht haben. ansonsten haben die bands freilich nicht viel miteinander zu tun. so weit entfernt sind sie voneinander abgesehen davon, dass incubus natürlich symphatischer sind IMO nicht.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
ADEMA ROCKEN!!! Auch mit dem neuen Sänger! Der is echt genial und ist meines Erachtens einer super Nachfolger von dem genialen Shouter Marky Chavez! Bin mal gespannt was sein neues Bandprojekt, das Ende des Jahres kommt bringt!