Aus der kleinen, ost-österreichischen Gemeinde Hollabrunn kommt ein Großteil der Band mit dem wohl verwirrendsten Namen der Welt: J*A*N feat. U.D.S.S.R. Wie die jungen Newcomer gerade darauf gekommen sind, interessiert heute wahrscheinlich keinen mehr, wohl aber, dass sie gleich mit ihrem Debüt-Album "Breaking The Roles" eine der besten Ska-Punk-Scheiben der letzten Zeit vorlegen, welche sich vor den derzeitigen Veröffentlichungen der Mighty Mighty Bosstones und Big D And The Kids Table, mit denen man die von der Kronen Zeitung als "Russen" angekündigte Band ganz gut vergleichen kann, absolut nicht zu verstecken braucht und womit wieder eindrucksvoll bestätigt wird, wie weit man mit dem Do It Yourself-Prinzip kommen kann.
Von Anfang an wird hier Ska-Punk der klassischen Art, also durchwegs mit Off-Beat sowie viel Bläserunterstützung, geboten, wobei es musikalisch meist fröhlicher und gelassener zur Sache geht, was jedoch etwas im Gegensatz zu den wahrlich überraschend gut verfassten Texten steht, welche in positiver und konstruktiver Weise eher seriöse Themen wie unser allgemeines Wertesystem oder die Unsinnigkeit vieler Autoriäten abhandeln, eine für dieses Genre doch untypische Tatsache. Natürlich gibt es trotz aller Gemütlichkeit zwischendurch dennoch auch zahlreiche, schnellere, Melody-Core-ähnliche Parts, die für etwas Abwechslung sorgen und dadurch das ganze Werk ein wenig auflockern. Unter den acht regulären Songs finden sich keine Füller, aber auch keine wirklichen herausragenden Tracks, da einfach alle in gleicher Weise überzeugen können, womit nur noch zu sagen bleibt, dass "Breaking The Roles" insgesamt gesehen ein überdurchschnittlich gutes Debüt geworden ist, dessen einziger Kritikpunkt die zu kurze Spieldauer ist. Hoffentlich gibt es dafür bald schon den Nachfolger zum Erstling...
Fazit: Es ist immer wieder erfreulich zu sehen, dass Bands noch neue Impulse im Ska-Punk-Genre setzen können. J*A*N feat. U.D.S.S.R. ist dies mit ihrem Debüt-Werk auf jeden Fall gelungen. Empfehlenswert!
Wertung:
-------------- "You're not drunk if you can lie on the floor without holding on." - Dean Martin