Seit sich Scott Stapp mit seiner amerikanischen kaugummi-akzent Stimme in die Herzen der Mädchen und in den Charts nach oben sang, begann eine Entwicklung, die die Minderheiten immer gefürchtet und die Plattenbosse geifernd erwartet hatten - Alternative wurde Charttauglich. Prompt folgten zahlreiche weitere Bands, die zwar einerseits alle durschnittlich nicht schlecht waren, denen aber doch eine gewisse Originalität fehlte und die so für einen durschnittlichen Musikgeschmack geradezu prädistiniert schienen. Metal wurde zu NU-Metal, obwohl in dieser Form auch vorher schon länger im "Underground" vorhanden, und Grunge wurde - na? - genau: zu Neo-Grunge.
Trapt haben es in den Usa schon geschafft - Gold für den Vierer aus Kalifornien - und jetzt, nachdem die amerikanischen Charts erobert sind, soll das gleiche in Deutschland geschehen. Vom Stil her lässt sich die Musik von Trapt wohl wirklich am besten mit "Neo-Grunge" beschreiben, denn die Band nennt als Wurzeln zwar Bands wie Soundgarden und Metallica (oha!), versteckt aber auch ihre Nähe zu bereits bekannteren Chart-Rockern wie P.O.D. und Linkin Park nicht, sodass die massentaugliche Mischung aufgehen kann.
Vom Sound her sind Trapt durchaus brilliant produziert und man merkt, dass da im Studio keine Anfänger saßen, die sich der Band annahmen um sie bekannt zu machen. Man nimmt bereits Vorhandenes und mischt aus kräftigste um so schließlich einen "eigenen Sound" zu bekommen. Sänger Chris Brown ist stimm-technisch nicht nur begabt, sondern durchaus talentiert, sollte aber das Addaptieren des für Creed oder auch Lifehouse so typischen Akzents aufgeben, was ihm immerhin eine eigene Klangfarbe gäbe. Begonnen wird mit dem hymnischen Opener "Headstrong" und der rockt auch ordentlich, aber leider voraussehbar. Jeder Song auf diesem Album, ob mit langsamen Intro (Made of Glass), Staind-Balladig (Enigma) oder auch mal Brachial-Rockend (When all is said an done) reißt mit und bohrt sich seinen Weg wurmartig in die Ohren. Jedoch läuft auch jeder Song nach dem gleichen alt-bewährten Strophe-Refrain-Schema ab und ist so relativ leicht durchschaubar. Einen eigenen Sound haben Trapt vielleicht nicht, schaffen es aber mit einer neuen Mischung einen noch nicht besetzten PLatz im Chartbus zu ergattern. Alles in allem machen sie aber doch irgendwie Spaß und man kann sie ja auch nicht wirklich hassen.
Ein Freund kommt in mein Zimmer und sagt: "Musik wird auch nicht neu erfunden." "Ja, schade ", denke ich.
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
6 von 10 finde ich ok, ullrichs einschätzung dagegen finde ich dann doch etwas zu hart...geschmack hin oder her, aber "keine darseinsberechtigung"? wir wollen doch mal die cd im laden lassen oder wie der spruch auch immer hieß
-------------- ----> never loose your dudeness <----
Diese ganzen durchschnittlichen (iiih) Neo-Grunge-Bands, die momentan wieder wie Pilze aus dem Boden sprießen, unterscheiden sich doch nun wirklich durch gar nichts. Das ist alles langweilig, durchkalkuliert und öde. Danke, Nickelback.
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend