Was soll man zum kleinen Schweizer Label Gentlemen noch sagen? Ein Output zum Niederknien: Honey For Petzi, Machnick, Rosqo, Pendleton, Toboggan, Unwed Sailor, Appleseed Cast usw. und nun hier Velma. Und wie so oft bei Gentlemen erschließt sich einem nicht sofort alles, st man ibeim ersten Hören fast etwas befremdet. Hört ein zweites Mal, hört genauer hin und wird irgendwann mitgerissen. So auch hier. Nach und nach entfaltet sich das teilweise fast monotone, darunter aber ungemein faszinierende Klangbild von La Pointe Farinet, 2949m, mithin auch schon die 4. Platte der drei Bastler seit 1997, dazu eine Menge Musik für Performances, EPs, Splits und Kollaborationen, u.a. mit Pluramon, Jan Jelinek und dem großen Dälek, der auch an zwei Tracks auf dieser Platte mitgebastelt hat. Schleppende, in Schleifen verlaufende Beats verbinden sich mit realer Instrumentierung, schaffen eine atmosphärisch sehr dichte Stimmung, mitunter recht düster, auf der anderen Seite wieder sanft und einschmiegsam. Schichten werden aufeinandergestapelt, elektronisches Gebastel, Geräuschsamples, Sprach- und Musikfetzen, zu denen live noch Filmsequenzloops kommen.. vermutlich ein enorm vereinnahmendes Erlebnis. Überraschend dazu, wenn z.B. Motörheads Metropolis gecovert wird oder sich Private Perfection ins Unendliche zu schrauben scheint, einem darin fast den Atem nimmt, um dann im luftigen, fast fröhlichen Run zu enden, das die Platte beschließt. Forget about Standards in Format und Struktur. Einfach geht anders, das hier ist knifflige, aber auch intelligente Musik, die den Hörer fordert. Die ihn packt und durchschüttelt, mitreißt und am Ende dennoch sanft landen lässt. Hiphop nach Hiphop, wenn man so will, mit Triphop-Gelassenheit vs. Indielektro-Verbastelung. Auf jeden Fall eine wunderbare Platte, im Kleinen ganz Groß.
das braucht in der tat etwas zeit, aber dann isses echt ne sehr coole sache, wie gesagt, da oben. (und stimmt, das mit dem französischen akzent wolte ich eigentlich auch in der review schreiben.. naja.. =])