Die "Preachers", wie sie von langjährigen Fans ganz bestimmt gerne bezeichnet werden (wovon ich aber eigentlich nichts wissen will, noch bespreche ich nicht die neue U2 .. warum hat das hier eigentlich keiner gemacht? So richtig Verriss-like? Wo bleibt denn da der Bildungsauftrag..) sind wieder da, tralala. "P".. wie "Preachers", und weiter - "P" wie "politisch", "P" wie "pop", "P" wie "Pathos". Die Manic Street Preachers ohne diese Koordinaten, geht das denn überhaupt noch? Wohl weniger die Frage, vielmehr: stimmt die Mischung noch? Ist der Kuchen durch zuviel Pathos und bedeutungsleeren (das sich aber immer noch mit "B" schreibt haha) Songwriting sauer geworden? Zunächst mal lässt sich an den glasklaren Popsongs (in ihrer denkbar positivsten Definition), die man sich als Eckpfeiler von "Lifeblood" denken kann (genannt seien: Single numero uno "The Love Of Richard Nixon", "Glasnost" und "Always/Never") kaum rummäkeln. Das können sie, das hat nicht unbedingt Substanz, gibt aber bestes Summertapematerial ab. Nicht so einfach macht es "Lifeblood" einem, wenn ernstere Klänge angeschlagen werden. Schnell drängt sich dem Hörer die Frage auf, ob Songs wie "To Repel Ghosts" oder "Fragments" als x-te Wiederholung des etablierten Manics-Systems (politischer Inhalt und Pathos gepackt in wohlklingende Hymnen) heute noch irgendwer braucht. Daß man die britische Musikszene mit Alben wie "Everything Must Go" oder "This Is My Truth Tell Me Yours" voran gebracht hat, steht ausser Frage, nur wohin geht heute die Reise? Was sollen sie auch machen, die drei Waliser? Weiter mit Pop und Pathos ihre Klientel bedienen, bis dann auch die nächste Best-of Kompilierung ansteht? Gibt es dazu eine Alternative, die funktionieren könnte, und wenn ja, wie sieht die aus? Nicht daß das erste Studioalbum seit drei Jahren richtig schlecht wäre, aber was ich sagen will: dieser Frage werden zukünftige Veröffentlichungen sich stellen müssen.
Tja, die fällig Auflösung nach This is my truth... wurde nun ja bekanntlich schon länger verpasst. Schade eigentlich, denn jetzt läuft die Band gefahr, sich lächerlich zu machen. Everything must go ist und bleibt aber eines der besten Alben von der Insel ever.
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend
also mit lifeblood konnte ich mich bisher auch überhaupt noch nicht anfreunden. mittlerweile habe ich die versuche sogar aufgegeben. erst das überflüssige best-of und nun dieses eher enttäuschende werk...i guess it's about time to call it a day...