”Das ewige Emo-Dillema“, Klappe die nächste. Außen Top Hits, innen Schnack. Wie wird wohl die Musikwelt in zehn Jahren auf die Nu Emo-Ära blicken die Anfang des Jahrtausends ihren Lauf nahm? Wohlwollend? Genauso wie wir heute auf New Metal? Gar nicht und die Ära findet einfach nie ein Ende und jeden Monat erscheinen zwanzig neue Veröffentlichungen? Jedenfalls kann man festhalten, dass es andere Emolabels neben Victory schwer haben. So ist auch Controversy Loves Company, das Debütalbum von The Audtion aus der Labelstadt Chicago, ein Album, wie man es in dem Genre kaum besser schreiben könnte. Die Produktion von Emo-John Naclerio (My Chemical Romance, Senses Fail, Brand New) ist so fett wie vorstellbar, alles sitzt perfekt, die Melodien sind so Zuckersüß wie Erdbeerkirschtorte. Der Scheitel sitzt ebenso wie das quergestreifte Polohemd mit den Bandbuttons und los kann sie gehen, die Reise durch die Musikachterbahn. Das ist bei den ersten Malen auch noch aufregend, nur irgendwann kennt man die Achterbahn halt sehr schnell auswendig, weil sie eben immer den selben Weg nimmt. Hits schreiben mit Einflüssen zwischen all den Victory-Emobands die euch jetzt gerade zurecht einfallen und Poppunkbands aus Filmen wie American Pie, dass können The Audition zweifelsohne. Sogar mehr als die meisten anderen. Kaum ein Songs, der hier kein waschechter Ohrwurm ist, kein Ausfall und viel Aufregung. Wer das liebt wird mit diesem Album verdammt viel Spass haben – und irgendwo tief in uns allen schlummert schließlich ein Emokind. Letzten Endes ist das Hören von Controversy Loves Company aber eben wie jener Tag auf der Wiesn: lustige Sachen überall, Zuckerwatte und die Achterbahnfahrt ist auch mit drin. Das alleine will man diesen Bands auch gar nicht vorenthalten – nur wer möchte schon jede Woche auf die Kirmes gehen? So muss man festhalten, dass The Audition genau der richtige Spielkamerad für den Grundschüler in uns sind, auf keinen Fall aber in Frage kommen für eine Liebebeziehung. Schon gar nicht mit der Kontroverse.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.