Stil: Poppunk, Emorock Release: 04. August 2006 Label: Hopeless Records / Sub City Spieldauer: 07 Titel; 23:22 Minuten Anspieltipps: Coffee Shop Soundtrack, The Girl's A Straight-Up Hustler
Von der Highschool auf die Bühnen der Warped Tour. Ist das der nächste Hype? Kann schon sein. Ist doch aber eigentlich völlig egal, wenn er soviel Spaß macht wie All Time Low.
Im Prinzip sind All Time Low eine von vielen dieser Highschool Bands, die wahrscheinlich zunächst mal die Gitarre in die Hand genommen haben, um ein paar Girls auf sich aufmerksam zu machen. Auf alten Bildern tragen sie Anti-Flag-Shirts und haben noch blonde Haare. Mittlerweile aber sind die Frisuren schwarz gescheitelt und die Klamotten stylisher. Mangelnde Professionalität kann man ihnen also nicht vorwerfen. Schon gar nicht, wenn man hört dass sie ihre letzten Sommerferien auf einer riesigen Tour durch die kompletten Staaten verbracht haben. Auch in diesem Frühjahr ging es für die Jungs nach Erhalt ihrer Abschlusszeugnisse gleich ins Studio. Auf dem Weg dorthin wurden die Bubis auf Empfehlung von Amber Pacific mal eben von Hopeless Records gesignt. Ziel: Die erste EP. Die nächste Tour. Das erste Album. Der Hype. Der Durchbruch.
Mit der EP Put Up Or Shut Up deuten All Time Low geschmackvoll an, dass sie diese Marschroute auch exakt einzuhalten gedenken. Was die Jungspunde hier über sieben Songs bieten, lässt Genre-Kollegen wie Midtown oder The Academy Is… verdammt alt aussehen. Das ist Punk, das ist Rock, das ist Popmusik und vor allem Zucker für die Ohren. Schon der Opener Coffee Shop Soundtrack kommt so mitreißend aus den Boxen, dass man sofort Mitsingen möchte. Die potenzielle Single Break Out! Break Out! macht im Stile des Vorgängers weiter und schürt gehörig den Bewegungsdrang. The Girl’s A Straight-Up Hustler lässt es zunächst etwas ruhiger angehen, stellt dann aber mit einem Killerrefrain die songschreiberischen Qualitäten der vier Jungs unter Beweis. So geht es in einer Tour weiter, auch wenn vielleicht am Ende beim etwas zu konstruierten Lullabies die Luft ein wenig raus zu sein scheint.
Wahrscheinlich eine gute Entscheidung der Plattenfirma den Jungs bis zu einem kompletten Album noch etwas Zeit zu geben. Trotzdem ist es schade, dass die EP nach etwas mehr als zwanzig Minuten schon vorbei ist. Denn All Time Low machen viel Spaß und wenn die jungen Musiker ihren Weg in der oben vorgezeichneten Form weitergehen, könnten sie bald schon deutlich aus der Masse herausstechen. Machen sie ja eh bereits. Hut ab!