Im Grunde ist das mal wieder alles so ein Cliquen-Ding. Dave Hause steigt bei Paint It Black aus, trifft sich mit dem Bassisten von Kid Dynamite und dem Drummer von Trial By Fire. Aus den gemeinsamen Sessions entstehen The Loved Ones. Der Sänger geht dann als Roadie mit seinen Kumpels von den Bouncing Souls auf Tour. Beim nächsten Mal darf er gleich seine ganze neue Band mitbringen. Und dann noch ein paar Konzerte später heißt die Hauptband plötzlich NOFX. Logischerweise erscheint das Debütalbum Keep Your Heart also auf Fat Wreck Chords und weil die Jungs damit in eine Kerbe aus emotionalem, melodischem Punkrock schlagen, entscheidet man sich in Kalifornien auch gleich die nächste Platte beim dicken Mike zu veröffentlichen. Neu im Boot sind jetzt auch noch Dave Walsh und Chris Gonzalez von The Explosion.
Band-, Genre- und Leutespezifisch sind die Voraussetzungen für Build & Burn sind also schon mal hervorragend gewesen. Dazu saßen an den Reglern unter anderem auch noch Bryan Kienlen und Pete Steinkopf von den Bouncing Souls, womit es bei den ganzen alten Kumpels im Studio bestimmt auch partymäßig ordentlich zur Sache gegangen sein dürfte. Entstanden ist dabei dann eine Platte, der man alle genannten Einflüsse auch bis ins äußerste anmerkt. Diese Jungs hatten einfach Bock sich komplett auszuprobieren. Vom kräftigen Opener Pretty Good Year über das hymnenmäßige The Bridge, das fast folkige Brittle Heart bis hin zur wunderschönen Kraftballade Selfish Masquerade werden alle Trümpfe der Combo ausgespielt. Fast allen Songs schwingt dabei ein besonderes emotionales Gefühl mit, das den Nummern jedoch nichts von ihrer Frische nimmt. Im Gegenteil ist der Band die Spielfreude eigentlich permanent anzumerken. Besonders exemplarisch hierfür sind die letzten zwei Minuten von I Swear oder vor allem die Fastsaufhymne Louisiana. So etwas muss man sich erstmal trauen – und vor allen Dingen dann noch so perfekt umsetzen.
Freunde der ersten Platte werden vielleicht nicht mit allen Songs so ganz zufrieden sein, doch manchmal dauert es halt etwas bis ein Album richtig zündet. Dieses hier kommt jedenfalls ganz nah ran an alte Helden wie Samiam, Jawbreaker oder The Promise Ring. Wer dieser Platte etwas Zeit gibt, wird ein Punkrockalbum voller mitreißender Hymnen entdecken, denen vor allem eines ganz besonders anzumerken ist: der Spaß.