Manchmal kommen mir schon solche Gedanken, dass ich langsam vielleicht zu alt für Hardcore bin und wenn ich sehe, wie manche Kids auf durchschnittlichste Metalcorebands abgehen, dann bestärkt mich das in meinen Zweifeln. Doch dann, selten aber immerhin, kommt eine Band wie The Setup aus Belgien um die Ecke gesprungen, erschreckt mich, pumpt mir das Blut in meine Adern zurück und lässt mich die alte Leidenschaft scheinbar nebenbei wieder spüren. The Pretense Of Normality ist ein Hardorealbum wie ich es mag: schnell, rau, bei aller Direktheit Abwechslungsreich und genau richtig lang. Gleich Out Of Sync ist ein toller Hardcore-Eröffnungssong und lässt mich an die rabiateren Boysetsfire denken. Was danach zu hören ist klingt aber stets vor allem wie Turmoil, noch vor allemer wie Unbroken und am vor allemsten wie The Hope Conspiracy. Hardcore aus der Mitte der Neunziger also; die Spielart die mich und so viele andere gepackt hat und lange nicht mehr losließ. Impaired Judgement oder Death Of A Nation oder Abbttoir etwa hätten locker auch auf Endnote sein können und stehen den Kollegen aus den USA qualitativ in nichts und wirklich rein gar nichts nach. Mit all den Bands haben The Setup vielleicht vor allem die unglaublich dichte Atmosphäre gemeinsam, die zu schaffen imstande nicht mehr viele sind. Bei einem Song wird auch mal clean gesungen (Nails, wo offenbar auch von Circle gelernt wurde; der ehemaligen Band des Sängers) und der ein oder andere Breakdown hätte auch auf eine Metalcorealbum zu hören sein können, aber unterm Strich ist The Pretense Of Normality vor allem eines geworden: ein reines und ursprüngliches Hardcorealbum. Das beste seit langsam...
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
-------------- "Es ist die Emotion, die Leidenschaft, die uns antreibt. Das Spiel auf dem Rasen ist nur der Anlass, das Fundament. Die Gesänge aus tausenden Kehlen peitschen durch das rund, die Menschenmassen hüpfen heißblütig auf und ab, die Fans hüllen den Block in ein Fahnenmeer und der Pulk bringt das Stadion mit hallenden Schlachtrufen zum Beben - das ist der Moment, für den wir leben."