Relationship of Command ist für viele eine der besten Platten des letzten Jahres. At the drive-In war vor Relationship of Command eine sehr unbekannte Band, trotz drei vorherigen Alben und unzähligen 7‘‘ und 10‘‘. At the drive-In in eine musikalische Kategorie einzuordnen ist ziemlich schwer. Ich würd das IndieCore nennen, doch soweit ich weiß, gibt es selbst in einem dermaßen übertriebenem Schubladendenken [New Grunge etc.] wie des unsrigen keine Kategorie die so heißt. Im Grunde genommen kann man dies aber auch eine experimentelle Hardcore Scheibe nennen. At the drive-In kommen aus El Paso, Texas (das sie auch liebevoll Hell Paso nennen J) dort hat man sie und ihre Musik verachtet. Gebürtig kommen Cedric unt Tony aus Mexiko, die anderen aus Mittel- und Südamerikastaaten, Texas ist nicht gerade bekannt für Fremdenfreundlichkeit, dies bekamen ATD-I oftmals zu spüren, daher Hell Paso.
Musikalisch ist Relationship of Command eine Gradwanderung zwischen Hardcore und Emo. Der Emo Anteil wurde aber hingegen der Vorgänger weit zurückgeschraubt. Direkt der Opener Arcarsenal scheint gradezu aus den Boxen zu explodieren. Pattern against user und One armed Scissor schließen sich dem an. Mit Sleepwalk Capsules und Invalid litter Department wird die Platte denn kurzzeitig abgebremst und man hat ein wenig Zeit durchzuatmen. Diese beiden Tracks sind meineserachtens eine schöne kleine Auszeit, die dafür sorgt, dass die Platte nicht zu einseitig wird. Das Highlight der Platte folgt an siebter Stelle und betitelt sich Enfilade. Diesem geht ein ca. 45 sekündiges Telefonat voraus. Aber dieser Track ist der explosivste, aufregenste, mit-der-besten-Bassline-bestückteste Track den At the drive-In jemals gespielt haben!!! Über diese Gitarren im Refrain geht gar nix! Zwischendurch wird der Track durch ein Akordionsolo abgebremst, durch Gitarrenwände wird dies niedergeschlagen und weiter geht die Hetzjagd. Relationship of Command wird niemals langweilig und hält stetig sein hohes Niveau, deswegen ist sie nicht nur meine Lieblingsplatte 2000, sondern eine meine Top 3 Lieblingsplatten.
Leider haben sich At the drive-In aufgelöst, daraus folgten die Bands Mars Volta (Cedric, Omar), Defacto (Cedric, Omar) und Sparta (Jim, Paul, Tony). Keine dieser Bands kommt an die explosivität ATD-I’s heran, ATD-I sind einzigartig. Sparta und Mars Volta machen eher Indie Rock, Mars Volta etwas experimenteller und Defacto, erst als Raggae Projekt geplant, kommt als (schlechte) Hardcore Band daher. Von den bisher bekannte Songs gefallen mit Mars Volta am besten, erinnern mich am ehesten an ATD-I (was durchaus an Cedrics Stimme liegen kann). Zu Relationship bleibt mir nur noch eines zu sagen: Meisterwerk!!! MUSS JEDER im Schrank haben!!!
ist wirklich ein fantastisches album,grandios. (mit der Zeit gefällts mir auch schon besser als in/casino/out, der Vorgänger, der seinerseits ebenso ein Meisterwerk ist, in der relation zu roc aber nicht mit dermaßen bombastisch produzierten sound daherkommt.) die zehn von zehn finde ich mehr als nur gerechtfertigt,aber........:
defacto, ne (schlechte)hardcoreband (mit der betonung auf hardcoreband)? ist das nicht eine vollkommen falsche bezeichnung? und sparta erinnern mich eher an atd-i, auch wenn sparta im direkten vergleich zwangsläufig wie ein müder witz wirken (...). The Mars Volta hingegen sind wahre Musik-Götter!
ähm ja, es gibt drei Bands die Defacto heißen und zur Zeit als ich das Review geschrieben hab, bin ich halt von den 'falschen' defacto ausgegangen, in denen sich die ATD-I Kerls befinden...ja, also diese miese HC Band hat nichts mit ATD-I zu tun...also die die mit ATD-I zu tun haben machen schon son Dub-Reggae Zeug...
