Pendikel - dahinter verstecken sich mit Oliver Klemm und Carsten Sandkämper zwei Multi-Instrumentalisten, die nunmehr zum dritten Mal versuchen, ihre Vision luftiger, träumerischer Pop-Musik in die Tat umzusetzen. Folglich trägt das neue Pendikel-Album konsequenterweise auch den Titel 3. Produziert hat abermals Noiserock-Gott Guido Lucas, der somit beweist, dass er sich auch auf anderem stilistischen Terrain sehr gut zurechtfindet. Das erst ganz stille und sich dann sehr schön steigernde Instrumental Le Petit Mort stimmt den Hörer langsam auf das ein, was da noch folgen mag, ehe mit Sailing Von R.S. nicht nur dem alten Whiskeypullen-Schürzenjäger Rod Stewart ein Denkmal gesetzt wird, sondern gleichzeitig ein netter, kleiner Popsong mit leichtem Schlager-Touch in Szene gesetzt wird. Insgesamt aber fällt das Songmaterial auf 3 sehr ruhig und träumerisch aus. Das kann gut gelingen und schön einlullen, ohne zu langweilen, wie beispielsweise der Drone-Popper Nicht So Schnell beweist, aber manchmal auch ziellos dahinplätschern, wie im überlang aufgeblasenen, nervig repetitiven Tranquilo. Ersteres überwiegt glücklicherweise, zu Songs wie Macey und Stehen kann man wirklich ganz fantastisch nachdenken, träumen oder grübeln. Zwar wird die Stille zwischendurch nur durch das für Pendikel-Verhältnisse ungemein heavy ausfallende Lauter sowie durch den Schrammelrocker Rausgehen, Rocken Und Zerstör´n mit seiner feinen Melodie und dem coolen Basslauf gebrochen, doch gerade dieses Schweben und Fließen im Nichts macht auch den besonderen Charme von 3 aus. Böswillige Leute tun das als Hintergrundmusik ab, aber diese abschätzige Bezeichnung würde 3 nun wirklich Unrecht tun. Zum Schluß setzt es dann mit Nächste Ausfahrt noch ein weiteres Instrumental, nur diesmal ist die Klangfarbe düster. Doch jegliche Trübsal wird mit dem harmoniesüchtigen Schlusspunkt Der Letzte Lässt Das Licht An wieder vertrieben. 3 ist eine gelungene, in sich schlüssige Konzeptplatte mit Seltenheitswert. Nur das manchmal leider auftauchende Schlagerhafte in ihrer Musik, das müssen sich Pendikel wirklich noch abgewöhnen.
Fazit: Ein wirklich schönes, manchmal ein wenig kitschiges, aber dennoch anspruchsvolles Pop-Album in deutscher Sprache. Nicht der ganz große Wurf, aber allemal ein bemerkenswerter Anlauf des sympathischen Duos.
Wertung:
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend