Ich hätte nie gedacht, dass ich dem Album schlussendlich so eine gute Wertung geben würde. Denn als ich es mir das erste Mal angehört hatte, war ich echt enttäuscht. Ich dachte, dass „Augen auf und durch“ nur eine weitere, langweilige Mir-geht’s-so-schlecht-Scheibe ist, die noch dazu nicht einmal musikalisch besondere Akzente setzten konnte. Doch ich hatte mich geirrt.
Zwar werden auch Tagtraum keine Innovationspreise gewinnen, jedoch muss ich ihnen zu Gute halten, dass sie mit ihrem neuen Album ein wirklich schönes Gesamtkunstwerk geschaffen haben, welches eigentlich erst an kalten, einsamen Abenden seine volle Wirkung entfaltet. Die ungemein ehrlichen Texte wissen dann ebenso zu überzeugen und zu berühren wie die auch eher dunkel gehaltenen Melodien, welche hauptsächlich im Mid-Tempo vorgetragen werden. Sänger Matze erzählt von Themen, die uns alle irgendwie betreffen, seien es zum Beispiel Lebenskrisen oder auch Gesellschaftsproblem, sodass man sich leicht mit den Geschichten identifizieren kann, wodurch die ganze Sache natürlich schon interessanter wird. Ich würde nicht sagen, dass man sich nach dem Hören dieses Albums unbedingt besser fühlt, aber man muss ja nicht immer gut gelaunt sein, oder?
Fazit: Nichts für Dauergrinser, aber für Menschen, die gerne auch mal traurig sind sicherlich ein zu empfehlendes Werk.
von allen etwas-neben-der-üblichen-schiene-fahrenden deutschpunkern kann ich tagtraum noch am wenigsten abgewinnen - ich hab zwar nur die "augen auf und durch", aber die hab ich, glaub ich, mir zwei mal oder so angehört und dann nicht mehr. aber ich müsste mir wohl mal die "seelenpuzzle" zulegen, die soll ja hammer sein... "ich will die welt" ist auf jedenfall ein spitzensong irgendwie...