Das feine schweizer Label Gentlemen kann man, wie ich ja vor kurzem anhand der exzellenten Velma-Platte schon eimal anmerkte, eigentlich nur loben für ein derart großartiges Bandangebot. Auch A Red Season Shade aus Nizza finden sich darin, müssen jedoch, das sei vorweg genommen, im Vergleich zu vielem anderen auf Gentlemen etwas zurückstecken. Gitarrenflächen und Keyboardsounds bilden das Grundgerüst von The Outcome Fosters Detachment, mitunter schiebt sich ein sehr prägnanter Bass hindurch. Ruhe herrscht vor, Lautstärke wird nicht durch Verzerrung, sondern Schichtung erzielt. Hall und Delay verzahnen sich ineinander, bauen atmosphärische Wände, sehr elegisch und mit relativ sparsamem Schlagzeug unterlegt. Erinnert von Anfang an vor allem in den hallenden Gitarren und dem Gesang sehr an die späten Appleseed Cast, in den instrumentaleren Momenten an Shoegazer, entfernt an Postrock und Filmmusik. Schon sehr schick. Doch bleibt am Ende irgendwie zu wenig hängen, verliert sich die Band etwas zu sehr in schwebender Erhabenheit. Sicher eine wunderbare Herbstplatte, ein guter Soundtrack zum unterwegs sein an späten Nachmittagen mit einem zudem richtig großartigen Cover, aber mir doch alles in allem etwas zu sphärisch, auf Dauer zu langweilig. Was schade ist.