Whatdafuck? Was ist nun kaputt? Möglicherweise habe ich auch einfach den "Prozess" nicht mitbekommen. Ich besitze eine Hopesfall-Platte. Undzwar "The Frailty of Words", 1999 in Amerika damals noch bei "dts-records" erschienen. Gut. Seitdem sind 2 weitere Alben erschienen, die ich noch nie gehört habe. Aber auf "The Frailty" of words befand sich... nunja... vielleicht kein Metalcore, aber schon nur Shouting. Christencore wurde das irgendwann genannt. Nun liegt ein Brief von Roadrunner in meinem Briefkasten und darin: die neue Hopesfall. Ich denke: Kenne ich! Schreien rum. Ich fahre mit dem Bus, nehme meinen Discman und lege die CD ein und die Musik fängt an. Und nun folgt: Whatdafuck? Denn was Hopesfall da auf ihrem neuen Werk präsentieren ist in keinster Weise mit dem schon bekannten zu vergleichen. Wohl besser: dem mir Bekannten. Auf "A Types" befindet sich reinster Emo. Gut, sagen wir "Emocore". Und nach einem kurzen Schock, beruhigte mich etwas und versuchte das gerade gehörte zu bewerten. Und da fiel mir auf: Endlich mal wieder eine Emoplatte, die man gut finden kann! Was nicht heißt, dass sie besonders innovativ ist. Was nicht heißt, dass man sie nie mehr aus der Hand legen wird, oder sagt: "Das beste, was es je gab!". Aber es ist wirklich ein emocore-album, für dessen Falschheit, für dessen Konstruiertheit man sich nicht schämen muss! Das beweißt schon der Opener "It happens". Schöne Melodien, akzentuierte Gitarren und ein viel viel besserer Gesang als früher. Im zweiten Song "Start & Pause" wird dann auch mal obligatorisch Geschrien, dann aber sofort wieder Gesungen. An irgendetwas erinnert mich das. Aber an was? Ich spiele das Album anderen vor. Sie sind ebenso überrascht, aber letztendlich finden alle zum gleichen Fazit: "Ist viel netter, als ich zu Beginn dachte". Hopesfall haben anscheinend einen "Prozess" durchlaufen. Der eine wird sagen: "Die haben sich dem Trend angepasst und sich zu Huren des Kapitalismus gemacht". Der andere wird sagen: "Hey, gute Musik". Und wenn wir ehrlich sind, so denken wir doch, dass beide Meinungen eine gewisse Existenzberechtigung haben. Und ich werde den Verdachte nicht los, das irgendwo schonmal gehört zu haben. Nur nicht so einheitlich und fett produziert. Trotzdem bleibt es nett. Die Info sagt: "Eine A-Typ Persönlichkeit wird definiert [als]: wettbewerbsfähigkeit, ehrgeizig, wenig selbst reflektiert mit starkem Hang zum Kontrollverhalten." Na wenn es das sein soll, dann kann man die Platte eigentlich auch so beschreiben. dahinter steht im Info: "Klingt Arrogant - darf es auch sein." Naja. Stimmt. Klingt arrogant. Aber gar nicht mal so gut. Wenig selbst reflektiert? Starker Hang zum Kontrollverhalten? (Wird doch in der Musik stets die Freiheit und Phantasie gepriesen). Wollen die Jungs von Hopesfall jetzt A-Types sein? Oder soll die Platte einer sein? Mir wird der Bezug zwar nicht ganz klar, aber letztendlich ist der doch auch nicht wirklich wichtig. Die Musik ist es. Vielleicht wurde die Band ja auch von Außerirdischen ausgetauscht. Das (übrigens sehr dicke) Booklet könnte solche Vermutungen zulassen. Es ist trotzdem ein durchaus und vor allem durchgängig nettes Album.
Fazit: Eine A-Typ Persönlichkeit ist wettbewerbsfähigkeit, ehrgeizig, wenig selbst reflektiert (!) mit starkem Hang zum Kontrollverhalten (!). Die neue Album von Hopesfall ist genau das.
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.