Nach ihrem Wechsel zu Epitaph Records ahnten einige Fans bereits Böses. Würden Hot Water Music noch die selben bleiben und weiterhin wunderbare, tiefgehende Emo-Core-Nummern schaffen, an deren Intensität nur die wenigsten Bands herankommen oder würden sie sich entschließen, eine neue Richtung auszuprobieren, die besser zum renommierten Skate-Punk-Label passen täte. Herauskommen ist mit "A Flight And A Crash" ein Album, das zwar bei Weitem nicht komplett durchfiel, welches aber auch nicht wirklich zünden wollte, auch wenn Hot Water Music einige Male andeuteten, dass sie es immer drauf haben (wie zum Beispiel durch das überragende "Paper Thin"). Nach dieser halben Sache beschlossen sie anscheinend, es beim nächsten Mal ruhiger angehen zu lassen und ließen sich beim Schreiben und Einspielen von "Caution" ungewöhnlich viel Zeit, wobei man nun schließlich sagen kann, dass dies der absolut richtige Weg war.
Denn "Caution" rockt einfach wie Sau und vor allem alteingesessene Fans werden überrascht, wieviel Energie und Spielfreude die Mannen aus Gainsville diesmal wieder an den Tag legten. Musikalisch bewegte man sich gemäß "A Flight And A Crash" noch weitere in die Rock-Richtung, was insbesondere in Stücken wie dem genialen Opener "Remedy", "Trusty Chords" oder dem hymnenartigen "Wayfarer" deutlich wird, wogegen sie aber mit "It's All Related" auch unter Beweis stellen, dass sie auch weiterhin sehr eingängie, melodische Stücke im Repertoire haben, sodass "Caution" von Anfang bis Ende einfach gelungen ist und selbst mit dem fantastischen "No Division" konkurrieren kann.
Fazit: Muss man haben, auf jeden Fall eines der Alben des Jahres. Gainsville Rock City!
Wertung:
-------------- "You're not drunk if you can lie on the floor without holding on." - Dean Martin
Es gibt nur wenige Bands, die durchweg gute Alben veröffentlichen. Die wahre Größe einer Band zeigt sich so, meiner Meinung nach, auch nicht nur an den glanzstücken, nein - das Gesamtbild macht eine Band aus. Hot Water Music sind so eine Gruppe, die noch nie etwas schlechtes produziert haben. Die Frage die sich mir vor dem ersten Hören von "Caution" stellte, war also nicht, ob das Album gut werden würde (da war ich mir schon fast 100% sicher), sondern ob es meinen eigenen Ansprüchen an die Band gerecht werden würde. Das beste HWM Album ist meiner Meinung nach "Forever and Counting", an diesem Album messe ich alle anderen. A Flight and a Crash war zwar nicht schlecht, konnte aber das hohe Niveau nicht ganz halten. Und das vermag Caution - leider - auch nicht. Der Opener Remedy verspricht einiges, bleibt aber der Höhepunkt eines nur "guten" Albums. Mit dem hymnenartigen "Wayfarer" legen HWM gar ein peinliches Lied vor, das so gar nicht in den Kontext der sonstigen heiß-Wasser Musik passen will. Ich habe schon viele gehört, die meinen Wayfarer sei ihr bestes Lied - da kann ich echt nur den Kopf schütteln und mich fragen was aus dieser Band geworden ist. Unterm Stirch ist "Caution" nämlich ein gutes Album, keine Frage - aber bei einigen Bands reicht das halt nicht. Ich bin enttäuscht.
also ich bin rein garnicht enttäuscht von dem Album, ich finde es durchweg positiv!
-------------- "Es ist die Emotion, die Leidenschaft, die uns antreibt. Das Spiel auf dem Rasen ist nur der Anlass, das Fundament. Die Gesänge aus tausenden Kehlen peitschen durch das rund, die Menschenmassen hüpfen heißblütig auf und ab, die Fans hüllen den Block in ein Fahnenmeer und der Pulk bringt das Stadion mit hallenden Schlachtrufen zum Beben - das ist der Moment, für den wir leben."
Die Pladde rockt wie Sau. Caution ist das Gottlied und ein Hit jagd den nächsten. Das ist eine Entwicklung. Das Songwriting wird besser und endlich wird auch mal gesungen. Sie können es doch. Fazit: Hot Water Music = beste Scheibe des Monats