Stil: bluesige Rock-Geschichten Label: V2 Records Release: 02. Juni 2003 Spieldauer: 13 Songs, ~54 Minuten Highlights: Maybe tomorrow, climbing the wall, I'm alright, nothing precious at all, Since I told you it's over
1997 waren es drei Waliser die sich vornahmen mit ihrem frischen Britpopklängen die Popwelt aufzumischen und groß rauszukommen. Das dies jedoch nicht zu schaffen ist, wenn man sich von Platte zu Platte selber kopiert, merkte Kelly Jones rasch und es kam mit ihrem Drittwerk "just enough education to perform" zum Stilumbruch.
Wie es sich für standesgemäße Stilumbrüche gehört, teile sich die Hörerschaft entzwei und es wurden viele neue Hörer dazugekommen. Einige alten Fans distanzierten sich und taten "jeep" als Einöde ab, die neue Hörerschicht hört hingegen viel eher Paul Weller zu Kaffee und Kuchen. Dies führte zum Duett "call me no. 5" auf Wellers letztjähriger Platte "Illumination". Genau diese Hörer spricht "you gotta go there to come back" ein weiteres Mal an, der Sound ähnelt im Ansatze dem des Vorgängers.
So wie auch "Jeep" seine Zeit forderte - ich selber lernte sie erst nach etwa 5 Monaten schätzen - fordert auch "you gotta go there to come back". Die Songs sind ungewohnt uncatchy, mit Ausnahme der zweiten Single "Maybe tomorrow". Dies wird wohl an der blusigen Grundstimmung, der etwas roheren Produktion, oder einfach den neuen, komplexeren Songstrukturen liegen. Nach dem ersten Hören war ich richtig enttäuscht, da der Mittelteil recht langweilig erschien, doch mit den letzten Klänges von "since I told you it's over" wusste ich, dass ich dem Album noch eine Chance geben musste, und zwar auf der Stelle! Siehe da, schon nach dem nächsten Hördurchgang sah alles schon viel besser aus und nach etlichem Hören liebe ich die Platte....und sie wird gar noch größer und größer!
Nach kurzer Einhörphase nimmt diese Platte einen in seiner Stereophonics-untypischen Vielschichtigkeit gefangen, ansprechen wird dies die Liebhaber des Vorgängers "Jeep", die 'alten' Fans hingegen, die schon "Jeep" zum Teufel wünschten, sollten sich wohl lieber eine neue Band suchen, die Stereophonics haben ihren neuen Stil weiter ausgefeilt und machen keine Anstalten zu Altem wieder zurückzukehren.
irgendwie ist das review bisher total untergegangen. kann man denn für eine platte auch ein zweites review schreiben? hab ich zumindest hier schon gesehen...
stimmt, das ist grammatikalisch falsch und soll eigentlich "es werden viele..." heißen, finde die Stelle oben nicht mehr, sonst würd ich's editieren. ;-)
Klar kannst Du eine zweite Rezension schreiben, die postest Du dann einfach mit in diesen Thread.... ....dadurch werden das aber auch nicht mehr Leute lesen, die Stereophonics sind hier (leider) nicht so beliebt.
...was wirklich schade ist. aktualisier dich vielleicht mal den plattenreviewteil auf purerock.de. das hilft sicher ein wenig. anyway:
Stereophonics - You gotta go there to come back
Stil: ruhiger Alternative mit Bluesanleihen Label: V2 Records Release: 2. Juni 2003 Spieldauer: 13 Songs, 59:13 Minuten Highlights: Maybe Tomorrow, I'm Alright (You Gotta Go There To Come Back), Rainbows And Pots Of Gold, Since I Told You It's Over, Jealousy
Jetzt ist es draussen, das neue Album der Stereophonics. Das mag hart klingen, aber auf den ersten Eindruck hin wirkt You Gotta Go There To Come Back langweilig, ideenlos, öde. So wie grössenteils ruhige, beschauliche Musik eben auf Personen wirken muss, die sich normalerweise mit dieser Materie (hier Blues, Folk) nicht konfrontriert fühlen.
Gibt man dem Album ein zweite, dritte, vierte Chance, offenbart sich einem die Wärme, die Liebe zum Detail die hinter all dem steckt. Kelly Jones scheint älter zu werden und das schlägt sich in seinen Liedern wieder: es geht jetzt verstärkt um die 'großen' Themen: Freundschaft, Partnerschaft, Selbstreflektion (z.B. Getaway, I'm Alright, Since I Told You It's Over, Maybe Tomorrow). So wirkt dann auch vieles erwachsener und sehr geerdet. Es wird weniger gerockt, und wenn, dann mid-tempo, und dafür mehr der Blues gesungen (besser bekam ich die kurve eben gerade leider nicht hin :-).
So bleibt abschliessend zu sagen, dass die Platte Leuten zu empfehlen ist, die durchaus gewillt sind, ihr die Zeit zum 'Wachsen' zu lassen und nicht zwangsweise Süssem brauchen um morgens aus den Federn zu kommen.
Juhey, jemand der mich versteht. :-) Das Album ist wirklich sehr, sehr groß! Mein bisheriges Highlight des Jahres...ich hab mich schon im Vorfeld tierisch drauf gefreut (ich verehre die Phonics!) und bin nun so glücklich, dass die Platte so groß geworden ist.
[btw: 7 pts. damit ich keinen auf den deckel bekomm von der redaktion ;-)]