Stil: Alternative Rock / Grunge Label:Karo International Records / Eigenvertrieb Spieldauer: 9 Tracks, 40.57 min. Release: 21. August 2006 MP3: >> Float Off
Union Youth geben ihren Fans eine letzte Dosis Opium für den Trennungsschmerz. Das mag zwar nur zeitweilig wirken, hilft aber wenigstens ein wenig darüber hinweg, dass diese Band viel zu früh von uns gegangen ist.
Am Neujahrstag 2006 gaben Union Youth auf. Genervt vom ewigen Nirvana-Plagiatsvorwurf, vom Pech verfolgt und frustriert von ständigen Label-Problemen, warf man nach nur zwei Alben endgültig das Handtuch. Das Statement damals: “Wenn es einen nicht mehr glücklich macht, dann muss man gehen...Wir können an dieser Stelle nicht weiter zusammen Musik machen. Deshalb lösen wir uns auf!“ Bewunderswert konsequent, aber ungemein schade, denn trotz fehlendem Innovationsanspruchs wusste doch kaum eine Band mit den altbekannten Mitteln so geschickt zu jonglieren wie die Jungs aus Bad Bentheim. Neben wunderbar depressiven, introvertierten Akustikgrunge-Skizzen wie man sie nicht nur von der Vorgängerband Jonas, sondern auch von eben diesen allgegenwärtigen Nirvana kannte, gesellten sich stets wütende, bitterböse Ausbrüche und fetter, fast stadiontauglicher Riffrock, supported by Stromgitarre E.V..
“And Somebody Said That He Should Go“ ist nun das Abschiedsgeschenk für die Fangemeinde. Hier versammeln sich Outtakes, Demos und ein Livestück zu einer neun Songs starken Kollektion, die trotz ihrer zwangsläufigen Zerrissenheit dennoch nicht übermäßig unzusammenhängend wirkt und in mehr als achtbarem Sound ertönt. Die bisher unveröffentlichten Songs wirken trotz ihres B-Seiten-Status nicht wie solche. Frische, energiegeladene Rocker wie “Float Off“ oder das drängende “Milk And Semen“ wissen ebenso zu überzeugen wie die ruhigen Stücke: das hymnische “Follow“ etwa oder die neueste und letzte Bandaufnahme, das aus dem Jahr 2005 datierende charmante Halbakustik-Stück “Perfume“, das trotz klassischem Balladen-Aufbau mit kleinen Dissonanzen gekonnt in die windschiefe Lage gebracht wurde.
Als finales Statement steht zum Schluss ein intensiver, elfminütiger Livemitschnitt des programmatisch betitelten “Everything Too Short“ vom Lingener Abifestival 2005. Alles zu kurz gewesen für diese Band? Ja, vermutlich. Eine runde Sache und absolute Pflicht für Fans. Die CD ist zum Vorzugspreis von 10€ und nur über die Bandhomepage und diverse Mailorder erhältlich.
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend
sehr schade das ganze. vor einem jahr habe ich die jungs noch gefragt ob das neue label nicht eine große gefahr für die bloße existenz birgt, das haben sie abgetan und auch harmonisch schien alles mehr als zu stimmen.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.