Sieht man vom letztjährigen Re-Recording von Keasbey Nights, jenem Catch 22-Klassiker, ab, dann ist Somewhere In The Between das erst zweite reguläre Album von Streetlight Manifesto. Das verwundert erst einmal, weil die Band mittlerweile ja in Ska-Kreisen schon einen wirklich bekannten Namen hat, teilweise natürlich wegen der musikalischen Vergangenheit Catch 22, teilweise aber sicher auch, weil das Debütalbum Everything Goes Numb so eine klasse Platte war. Eine Erklärung für die lange Zeit, die zwischen der ersten und zweiten nun vergangen ist, könnte sein, dass den Amerikanern auf einer Tour ihr gesamtes Equipment – im Wert von über 80.000 Dollar – gestohlen wurde. Die Tatsache, dass so was ganz gehörig auf die Stimmung in einer Band drücken wird, ist bei einer Band wie Streetlight Manifesto natürlich noch wahrer, weil es bei Skabands wie dieser so sehr auf eine positive, laid-back-Einstellung ankommt. Nun also aber hat das Warten ein Ende und: es wird wohl kaum ein alter Fan enttäuscht sein. Das neue Material geht prinzipiell natürlich genau in die gleiche Richtung, und es gibt sie einfach wieder, jene sofort alle Muskeln infizierenden Hymnen, mit Instant-Hit-Qualitäten, abseits von den Klischees, die andere Vertreter diesen Genres auch gerne mal abspulen. Und ist es in Deutschland dieser Tage auch noch so ungemütlich und wetter-mäßig deprimierend, Streetlight Manifesto schaffen es sofort, die Sorgen pfeifend und lächelnd in die Flucht zu schlagen. Das Kredo: Über den Wolken, die Sonne. Es gibt, neben tollen simplen Skapunk-Nummern ([iWe WilL Fall Together[/i]) wieder Songs die auch den Gipsy -Punks von Gogol Bordello gut stehen würden (Would You Be Impressed?), eher klassischen Ska (wie das großartig eingängige One Foot On The Gas, One Foot In the Grave), rockige Ausflüge (auffällig im Fünf-Minuten-Eklektiker Watch It Crash) und zwischendrin immer wieder die Bläsermelodien, die auch mal in Swing und Latin-Bereiche abdriften. Zwar ist Somewhere In The Between nicht ganz so frisch und atemberaubend wie das Debütalbum, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es für sich allein gehört richtig toll ist. Mit Sicherheit das beste Genre-Album des Jahres.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
Bin da ganz deiner Meinung, Everything goes Numb is noch ein wenig besser aber SITB ist auch so eines der besten Alben des Jahres. Was hab ich nicht lang drauf gewartet, udn nun ist es endlich da. Welch Freude