Der erste Journalist, der seinen Artikel bei diesem Thema mit "Beck is Back" betitelt gehört gehenkt. So viel dazu. Aber Beck ist wieder da. Der besagte Journalist fügte jetzt noch "UND WIE!" hinzu.
Gerne erinnern wir uns an die Zeiten (auch, wenn wir nicht dabei waren) in denen Beck ein Rudel solcher Journalisten zum Schloss Moyland bestellte und dort im Zuge seiner Ausstellung ein Klavier von den Zinnen stieß. Beck Hansen hat glaube ich schon alles mitgemacht und war meistens der erste. Lieferte Hits wie Loser ab und überraschte mit "Sea Change" jeden. Dann "Guero" und wieder anders, ein wenig zurück zum alten, kein "Midnite Vultures" und in Bewegung, trotzdem nicht so beachtet und geliebt, dann doch plötzlich Scientology und es gäbe so viel mehr zu sagen. Informationen gibt es genug. The Information ist kein Album - es ist ein Geschenk. In England wurde das Album gleich (purerock berichtete) wegen unlauterem Wettbewerb aus den Charts verwiesen. Dabei müsste man bei diesem Menschen doch wissen, dass er das Ganze eben nicht aus Verkaufsgründen so aufzieht. Deswegen ist es ein Geschenk. Kein Cover. Aber dafür ein dickes Booklet mit Aufklebern, so dass man sich dieses selbst zusammenbasteln kann. Selbstgekocht schmeckt doch am besten. Und zu dieser netten Idee gibt es gleich die nächste. Eine DvD mit Low-Budget-Videos zu jedem Song. Wenn nun auch noch die Musik stimmt, denkt man, dann ist Beck die Überraschung wirklich gelungen. Natürlich stimmt auch die Musik. Diese ist ruhig wie Sea Change, genauso kauzig wie dieses und alles davor und vereint irgendwie 7 Alben sich. Es ist schwer Beck zu beschreiben. Wenn man ihn aber mal gehört hat, weiß man schon irgendwie, wohin es geht. The Information bietet trotzdem ausreichend Neues. Alles wieder hiphoppiger, knisterig und seeeeehr entspannt. Wohl aber gewitzt, schräg und einfach mal sehr gelungen. Produziert hat das Alles wieder Nigel Godrich, der nicht nur mit Radiohead, sondern auch mit Paul McCartney wundervolle Alben hervorbrachte. Dazu kommen die Videos, bei deinen Beck, Band und Kind mal als Bären, mal als Cowboys und crazy PartyPeole auftreten. Mit Retro-Filtern unter- und überlegt, mit Schnurrbart und Perrücke. Einfach sehr schöne Videos, passend zu den Songs, alle zusammenhängend und homogen quatschig. Beck ist halt immer noch nicht erwachsen geworden. Oder halt doch. Aber er sieht weder so aus, noch klingt er so.
Fazit: Ein besseres Album als Guero liefert Beck Hansen hier ab. Mit viel Spielzeug und Spaß dabei, ein wenig düster und tief, ein bisschen alles und dabei immer gut. Mach das mal nach! Beck macht einfach das bessere Album. Ein Geschenk ist es dazu noch. Natürlich ist das unlauterer Wettbewerb. Danke dafür.
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.