Man kann ja schon neidisch auf die britischen Insulaner sein. Da haben sie nicht nur die beste Fußballliga der Welt, sondern auch noch den wohl besten Ausstoß an toller Musik aller Richtungen. Und immer wieder schaufeln sie eine neue Band in den Kohleofen Musikmarkt und erhitzen noch die kältesten Räume. Das tolle Fantastic Plastic-Label, dass uns schon Perlen wie Futurheads und Ikara Colt brachte, ist eines der Schaufeln, und The Victorian Englisch Gentlemens Club ein dickes wenn auch sperriges Kohlebrikett. Der Indierock den das Trio hier vorträgt ist ein verrückter, ein spastischer, ein gleichzeitig verfrickelter wie eingängiger. Nicht nur aufgrund des abwechselnd weiblichen und männlichen Gesangs erinnert der exklusive Verein hier nicht selten vor allem an die Pixies, es ist dieser verspielte, irgendwie draufe, bei allem Indie-tum vorhandene Pop-Appeal, der die beiden Bands verbindet. Ein bisschen Wave dazu, eine Prise Punk, Gang Of Four und Les Savy Fav winken durchs Fenster und schon hat die englische Journaille ihren nächsten Hype. Das ist natürlich übertrieben, denn für den Durchbruch sind sie zu crazy und zu weißt draußen, das ist vielleicht aber auch eher gut, bei so vielen gehypten Bands fallen ja schließlich bald eher die ungehypten auf. Diese hier haben es verdient. Nicht FC Chelsea, sondern Liverpool.
Chaotisch, sexy, unabhängig. Join the Club!
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
Tracklist: 01. The Tales Of Hermit Mark 02. Stupid As Wood 03. My Son Spells Backwards 04. Impossible Sightings Over Shelton 05. Such A Chore 06. Dead Anyway 07. Ban The Gin 08. Amateur Man 09. A Hundred Tears Of The Streets 10. Under The Yews 11. Cannonball
-------------- The artist formerly known as Ulrich.