Stil: Brit Garage Label: 679 Release: 30.05.05 Spieldauer: 17 Titel Highlights: Hounds Of Love, The City Is Here For You To Use, Le Garage, Danger Of The Water
Und schon sitzt mir wieder die Zeit im Nacken, denn das Rockgeschäft ist ein schnelllebiges Geschäft. Und wenn ich trödle ist das schlecht für den Vorsatz, zu informieren. Kaufempfehlungen auszusprechen oder etwas in Worten zu vernichten. Sowieso viel unterhaltsamer. Heute In, morgen out? Oft. Im Gitarrenbiz nicht anders. The Futureheads kommen aus Sunderland, womit wir so langsam alle englischen (resp. britischen) Ballungszentren abgedeckt hätten (we got to know the country by your local rock groups) und bringen in dieses "Richtung" (wenn man denn diesen "herbei" assoziierten Verbindungen weitaus zu viel Bedeutung beimessen will) etwas Entscheidendes ein, was jetzt noch nötig ist, will man in diesem Aufziehbecken, in dem the likes wie Franz Ferdinand oder Bloc Party schon die ganzen großen Happen weggefressen haben, überleben will. Das klingt jetzt viel zu sehr nach Raubtierbiz (und würde schnell ein falsches Bild einer in Wirklichkeit bestimmt doch total knuddligen Szene zeichnen), aber nach gewissen Prinzipien richtet sich ja auch das Hörerinteresse - und das könnte ja auch bald wieder abebben. Was hier also noch kommt: mehrstimmiger Gesang, teilweise ja fast Chorknaben-like. Großartig funktioniert das, und so manch andere Kombo auf der Insel dachte sich da (und das ist sogar schon eine kleine Weile her, denn ihre Debütsingle erschien bereits 2002!): scheiße, wieder sind andere drauf gekommen. twats.. Man hört sich nun also durch diese Platte, die endlich erschienen ist, und wenn auch letzten Endes nicht jeder Song ins Ziel trifft (was bei 17 Titel ja durchaus verschmerzbar ist - sich gleichzeitig aber auch sofort die Frage stellt, ob weniger nicht mehr gewesen wäre), machen viele weitere und erfolgreiche Versuche, Indietreffpunkt wie auch Glastonbury-Festival mit (überschäumendem und quirligem) Gitarrenleben zu erfüllen. Juvenil (auch wenn sie in Carnival Kids singen: Old Enough to know better..), voller Tatendrang und guter Ideen: das alles geht über das euphorisch gefeierte Decent Days And Nights noch hinaus. Ein weiterer Abräumer, hier stehen sie - wäre da die Aufmerksamkeitsspanne der meisten musik-interessierten Menschen nicht irgendwann erschöpft. Leider.
Und ich komme meinem Ziel, jeder der in letzter Zeit erschienenen Platten, die so ungefähr in eine Ecke passen, eine andere Stilbeschreibung zuzuordnen, einen Schritt näher. Und wieder eine Veröffentlichung, die lohnt.