Genre: Indie/Rock Release: 25. Februar '02 (Europa) Label: Noise-o-Lution/JetSet Spieldauer: 10 Titel ; 40:16 Min. Anspieltipps: Get Out Of My Head; Bad,Bad World; Psychopharmacology
Nach dem fantastischen Vorgänger "The Ponzi Scheme" waren die Erwartungen an das neue Album hoch. Bissige Lyrics, hochinteressante Instrumentierung und nicht zuletzt der einzigartige, düster-sarkastische Gesang Tod A.´s machten das Album zu einem absoluten Highlight. Im Vergleich ist "Psychopharmacology" auf den ersten Blick weitaus unspektakulärer. Die Arrangements sind zwar immernoch ähnlich abwechslungsreich, allerdings werden sie etwas dezenter eingesetzt. Auch der bisher vorherrschende kritische Sarkasmus bei Firewater findet sich in fast keinem der neuen Songs wieder. Lediglich der Titeltrack erinnert lyrisch an alte Stücke. Das Album ist, um es kurz zu machen, introvertiert. Tod A. verarbeitet sein Leben. Und das macht das Album so interessant. Da öffnet sich ein eigentlich völlig fremder Mann, und erzählt auf eine einzigartige Weise von seiner Vergangenheit, seinen Probleme, seinen Zweifeln, seinen Erlebnissen. Wenn dann plötzlich „Bad, Bad World“ ertönt, Tod A. seinen einleitenden Gesangspart beendet hat, und eine Frauenstimme ertönt, muss man unweigerlich an eins denken: Sex. Nur irgendwie ist der Song komisch. Denn wenn man dann auf die Lyrics achtet, fühlt man sich unweigerlich...anders. Kein Sex mehr. Man könnte zwar denken, das wenn eine laszive Frauenstimme „I´m a bad, bad girl“ haucht, das nicht der Fall ist, aber irgendwie...wie gesagt. Einer der besten und aufälligsten Songs der Platte, nicht zuletzt weil sowohl Tod A.´s wie auch Jennifer Charles‘ Stimme aus einer rauchigen 40er-Jahre-Bar hätten entspringen können, und damit perfekt zusammenpassen. Die zurückhaltende Begleitung tut ihr übriges. Eins ist allerdings gleich geblieben bei Firewater: die Lyrics sind nach wie vor wohl mit die besten die Musiker bisher produziert haben. Teils tragikomisch, teils bitter-bedauernd, provokant und mit unglaublicher Glaubwürdigkeit regelrecht zelebriert. Und wieder bewahrheitet sich: die beste Musik entsteht wenn es dem Interpreten so richtig dreckig ging.
Fazit: Firewater haben erneut ein hervorragendes Album abgeliefert, das mit dem Vörgänger wohl nur durch die markante Stimme Tod A.´s und die hervorragenden Lyrics zu vergleichen ist. Wer ruhiger, nachdenklicher (gibt´s hier ne Phrasenkasse, Steffen?) Musik etwas abgewinnen kann, sollte zugreifen.
ui, hab die rezi ja noch gar net gesehen...die platte hab ich mir auch vor ner woche bestellt, freu mich schon auf ihr ankommen [ich also nu hier so: *freufreu*]
Der Song auf der Visions-CD is damals an mir vorbeigezogen, ohne Spuren zu hinterlassen. Bin ich aber auch selber schuld, wenn ich die Dinger immer nur 1x höre