Schade, schade. Da fusioniert die Bandgeek Mafia auf gelungene Art und Weise den Ska mit dem Core, spielt aber nur leider immer wieder den selben Song. Ziel verfehlt, Chance vergeben.
Eigentlich würde die Geschmackspolizei der Bandgeek Mafia wohl schnell auf die Schliche kommen und das Sextett aus Trier wegen dem dringenden Verdacht der Anfertigung einer gewöhnlichen Emokiste nach standardisiertem Maß vorläufig festnehmen. Tja, eigentlich, denn die organisationseigene Bläserfraktion erweist sich als Glücksgriff und wertet „Paint Your Target“ mächtig auf. Als würden die Mad Caddies auf ihre alten Tage in trendigen Emocore-Gewässern nach der perfekten Offbeat-Hymne fischen, kreuzt die Bandgeek Mafia so, was eigentlich selten zusammenpasst: Treibendes Emocore-Geriffe geht nahtlos in einen flotten, skatypischen Offbeat über und wird stimmig von fröhlichen Bläsersätzen aus Trompete und Saxophon begleitet.
Trittbrettfahrerei kann man der Band dank dieser erfrischend unkonventionellen Mischung somit wohl nicht unbedingt unterstellen, dennoch bemüht sich der Sechser auch nicht gerade darum, (vor allem textliche) Emo-Klischees auszulassen. Sei's drum: Die Mischung geht auf, die Bläserfraktion füget sich meist erstaunlich homogen in den Bandsound ein und wirkt nur selten nachträglich angeklebt. Mit offen poppigen Melodien und eingängigen Volltreffern wie „With Me Tonight“ oder dem auch als feine Akustik-Version vertretenen „Just Friends“ lockt die Bandgeek Mafia so unter Garantie auf die Tanzfläche.
Mit zunehmender Spielzeit jedoch beginnt das heitere Schauspiel gepflegt zu langweilen. Auch, weil den Hits im späteren Verlauf kein ebenbürtiges Kaliber mehr folgt. Vor allem aber, weil sich selbst die beste Formel bei fortlaufender Wiederholung abnutzt und die Bandgeek Mafia keine Anstalten macht, ihr simples Erfolgsrezept auch nur geringfügig zu variieren. So wird aus einem originellen Ansatz dann doch wieder ein standardisiertes, rein zweckmäßiges Schema, das auf Dauer ermüdend und belanglos wirkt.
Letztlich ist „Paint Your Target“ ein durchaus leckerer, leicht verdaulicher Snack für Zwischendurch, ohne Langzeitwirkung und bleibende Eindrücke. Aber ausschließlich von Snickers ernährt sich der Mensch ja auch nicht. Zum Fazit für Platten wie diese zieht der Kritiker gerne ein auf den ersten Blick positiv konnotiertes, tatsächlich aber gnadenlos Wort heran: nett.
Wertung:
-------------- this is a film that has no end fiction fights feelings absent as absurd as it sounds there´s more truth than you pretend