Es scheint wirklich so, als ob guter, alter, straight nach vorne gespielter (Garage-)Rock derzeit eine ebenso unerklärliche wie außergewöhnlich große Anziehungskraft auf viele Punk-Bands ausübt, heißen sie nun Millencolin, Beatsteaks oder Randy um nur einige zu nennen. Wie es zu diesem Phänomen kam und wer die Auslöser dieses Hypes sind, könnte man nun stundenlang diskutieren. Fakt ist, dass die Flut neuer Rock-beeinflusster Scheiben kaum aufzuhalten ist und dass es leider dabei sicherlich auch viele Trittbrettfahrer geben wird (oder auch schon gibt), die nur im Schatten anderer mitglänzen wollen. All Systems Go würde ich allerdings absolut nicht dazu zählen.
Blieben sie mir aufgrund ihrer letzten Scheiben und Live-Shows lediglich als eine mehr oder weniger überflüssige Pop-Punk-Band in Erinnerung, so muss ich zugeben, dass ich von der Entwicklung der Band doch sehr angetan bin, welche definitiv durch die vielen Line-Up Wechsel innerhalb der Gruppe positiv beeinflusst wurde. Statt lahmen, unoriginellen Pop-Punk gibt es nun eine Mischung aus Rocket From The Crypt und den Foo Fighters, wobei man ab und an doch dezent die Pop-Punk-Wurzeln durchklingen lässt, was aber nicht allzu tragisch ist. Schließlich bekommt der Sound dadurch auch eine eigene Note, welche jedoch noch zu unausgeprägt ist, um All Systems Go in der Eliteklasse mitwirken zu lassen, zu offensichtlich sind Anleihen bei anderen Genre-Größen. Nichtsdestotrotz haben All Systems Go mit „Mon Chi Chi“ einen gewaltigen Schritt nach vorne getan, sodass man durchaus noch mit ihnen rechnen sollte. Man ist bereit für den großen Wurf, mit einem guten Album als solider Grundbasis...
Wertung:
-------------- "You're not drunk if you can lie on the floor without holding on." - Dean Martin