A, die Band mit dem wohl gleichzeitig dümmsten und genialsten Bandnamen aller Zeiten, meldet sich mit ihrem neuen Werk 'Hi-Fi Serious' zurück. Wie der Titel schon andeutet, klingen die Gebrüder Jason (v), Giles (key) und Adam (dr) Perry, Gitarrist Mark Chapman und Bassist Dan P. Carter nun etwas erwachsener und seriöser als noch auf dem sehr verspielten 'A Vs. Monkey Kong'. Gestartet wird mit der ersten Single-Auskopplung 'Nothing', die zwar ziemlich rockt, aber gleichzeitig den schwächsten Song der Platte darstellt und vor allem nicht repräsentativ für das ist, was ihr folgt, denn A beschränken sich im Verlaufe des Albums keineswegs auf simple, fast schon new-metal-mäßige Riffs und geschrieene Refrains. Im Gegenteil : A zeigen auch auf 'Hi-Fi Serious' wieder, dass man verschiedenste Musikstile zu einem einheitlichen Ganzen verarbeiten kann, ohne das das Ergebnis gewollt oder gekünstelt klingt. Die unverwechselbare Stimme Jasons mag zwar wieder die Meinungen spalten, aber sie ist einfach einzigartig und passt auch sehr gut zu den Songs. Mit 'Going Down' zeigen sich A von ihrer ruhigen, melancholischen Seite , Nachdenklichkeit ist sicher nichts, was der unwissende Hörer von den zu unrecht als reinen Spaßpunkern bekannten Jungs erwarten würde. 'Something´s Going On' ist dagegen wieder ein ungeheuer eingängiger, positiver Song, der einfach nur gute Laune verbreitet. 'Starbucks', '6 O´ Clock On A Tube Stop' oder 'Why Don´t You Cry About It' sind typische A-Song, sehr melodisch, rockend und der Heimat der fünf aus Leeds stammenden Briten widersprechend anscheinend völlig von der kalifornischen Sonne beeinflusst. Bei 'The Distance' fährt Gitarrist Mark ein astreines Van-Halen-Riff auf, 'The Springs' könnte das neue, aber ruhigere 'I Love Lake Tahoe' werden, 'Shut Yer Face' stimuliert wohl eher das genaue Gegenteil der im Titel genannten Aufforderung, nämliches lauthalses Mitsingen. Überhaupt gibt es auf dieser Platte keinen einzigen Song, den ich nicht mag. Seinen musikalischen Höhepunkt erreicht 'Hi-Fi Serious' mit dem tollen, experimentellen Titeltrack, der in seinen über 6 Minuten vom rasanten Punkrocker in ein völlig entspanntes Instrumental-Outro überfließt, Jason beschrieb diesen Song als 'a musical journey' - sehr passend, und auf diese Reise lasse ich mich gerne mitnehmen. Leider ist der angesprochene Mut zum Experiment auf 'Hi-Fi Serious' nicht mehr in der Form vertreten, wie er noch auf dem vor Kreativität und Ideenreichtum schier überbordernden 'A Vs. Monkey Kong' zu finden war. So mangelt es 'Hi-Fi Serious etwas an Abwechslungsreichtum und den vormals cool eingestreuten Elektronik-Elementen, aber auch so haben es A geschafft, wieder ein cooles Album abzuliefern, das, ähnlich wie der Evergreen-Vorgänger, mich wohl in allen Sommern bis zum nächsten A-Album als Soundtrack begleiten wird.
Fazit: Tut euch einen Gefallen und habt Spaß mit dieser gute Laune en masse verbreitenden Platte. Summer is on its way!
A - HI-FI SERIOUS
